ich habe mal ein paar Fragen, die mich sehr beschäftigen:
Meine Kleine wird morgen 10 Wochen alt. Von Anfang an war sie sehr pflegeleicht, schrie kaum und wirkte auf mich und die Hebamme sehr ausgeglichen.
Von Anfang an (außer die ersten 3 Wochen) konnte sie tagsüber nirgends anders schlafen als im Tragetuch. Und damit muss ich dann auch ständig in Bewegung bleiben. Sie schläft darin sehr gut (oft mehr als 2 Stunden), dies wäre im Kinderwagen undenkbar. Auch kann ich sie nach dem Einschlafen nicht ablegen, sie wacht sofort wieder auf. Generell trage ich meine Kleine sehr gerne, ich genieße die Nähe. Natürlich hat mir dies auch schon einige Kommentare meiner Eltern bzgl. Verwöhnen etc. eingebracht. Dies versuche ich zu ignorieren. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir doch so meine Gedanken mache, ob das nun für immer so bleiben wird. Natürlich fände ich es nicht schlecht, wenn die Kleine irgendwann mal die Tagesschläfchen (und wenn es auch nur einer von derzeit meist 3 ist) in ihrem Bett machen würde. Wenn ich wüsste, dass so weit alles ok ist und sich irgendwann (wann?) von alleine ergibt, wäre mir durchaus wohler und ich wäre völlig zufrieden.
Eine andere Sache ist, dass die Kleine abends ewig zum Einschlafen braucht. Ich versuche, einen immer gleichen Ablauf einzuhalten. Zwischen 19 und 19.30 Uhr ziehe ich sie um, wickeln, kuscheln im Bett (sie schläft im Beistellbett), stillen. Sie schläft aber erst mal nicht ein. Seit ca. 2 Wochen ist auch Weinen mitdabei, was vorher nie war. Ich trage sie dann auf meinem Arm im Schlafzimmer umher, da ist sie sofort ruhig und schaut ganz aufmerksam. Leider kriegen wir das Schlafzimmer nicht komplett dunkel und vielleicht ist das auch das Problem. Denn zwischen 20.30 und 21.00 Uhr schläft sich dann doch, nach einem nochmaligen kurzen Stillen ein. Kann es also an der fehlenden Dunkelheit liegen? Dann hätte sich das Problem ja mit der zunehmend früheren Dunkelheit erledigt. Sie momentan einfach später ins Bett zu bringen geht nicht, da sie ab 17.30 Uhr meist nicht mehr im Tuch schläft und dann eigentlich ab 19 Uhr müde ist. Sie findet halt nur nicht in den Schlaf.
Was kann ich tun oder verändern? Oder soll ich einfach nur ein paar Wochen abwarten, bis sie nach Ablauf des 3. Monats überhaupt "reif" für diese Welt ist?
Du machst das völlig richtig und ich kann Dir versprechen, dass Dein Kind allein einschlafen wird, wenn es soweit ist. Das nur im Tragetuch schlafen ist ein evolutorischer Schutz, der sich erst nach und nach verliert - beim einen Kind schneller, beim anderen Kind langsamer.
Dass Kinder nur bei Bewegung schlafen ist wirklich weit verbreitet und normal. Es gibt verschiedene Dinge, die diese Bewegung simulieren können. Zum Beispiel eine Federwiege, ein Loolaloo (schwierig, wenn der Wagen nicht gemocht wird) oder Brio Bedrocker. Am einfachsten ist es wirklich, das einfach auszusitzen. Mein Sohn schlief mit etwa 10 Monaten allein ein - also ohne Bewegung. Er war damit relativ spät dran.
Das mit der Dunkelheit regelt sich ja irgendwann allein - ich vermute aber, dass sie - wie alle Babys - einfach eine sehr wache Phase abends hat. Andere Kinder schreien in dem Alter wirklich stundenlang - daher ist "nur beobachten" noch die angenehmere Situation . Auch das wird sich irgendwann geben, wenn sich ein Rhythmus eingestellt hat.
Mit etwa 4 Monaten ändern Kinder ihr Schlafverhalten - dann kann man sie besser ablegen und sie schlafen auch besser ein.
Danielle hat ja das meiste schon beantwortet. Nur noch zum Einschlafen abends: In den ersten drei Monaten gibt es ja ab 19 Uhr meist diese Schreiphase - die meinst du aber nicht? Wenn sie ruhig ist, aber nicht einschläft, dann ist sie einfach noch nicht müde. Oder sie ist müde, aber will nicht allein sein? In beiden Fällen könnt ihr sie doch einfach im Wohnzimmer dabei haben. Je mehr sie euch hört, desto sicherer kann sie dort schlafen. Ich habe das bei meinem Sohn (5 Monate) auch so gemacht. Er lag einfach auf meinem Schoß auf einem Kissen und stillte so vor sich hin. Wir hatten oft Freunde da, die für uns kochten und dann noch bis spät quatschten und das Baby war immer dabei und schlief irgendwann ein. Sind wir ins Bett gegangen, haben wir ihn mitgenommen. Das mit eurem Ritual ist eine schöne Idee, aber in dem Alter noch total unwichtig. Wichtiger ist, dass euer Kind bei euch sein kann, euch hört, riecht und schmeckt (Brust, Finger).
Was die Tagesschläfchen angeht: Ja. Ich verspreche dir, dass das irgendwann von allein geht. Du musst da nichts forcieren. Das Motto ist: Erfüllte Bedürfnisse verschwinden von allein. Mein Sohn schläft tagsüber gern in der Trage, in der Federwiege oder an meiner Brust hängend im Bett. Alle drei Formen finde ich super: wird er getragen, kann ich raus und mein Ding machen. Schläft er in der Federwiege, kann ich die Wohnung aufräumen. Schläft er an meiner Brust, darf ich auch schlafen. Achso, im Bett und Federwiege schläft er nur gepuckt - vielleicht hilft das bei euch auch?