Erst mal danke viel mal für diese wahnsinns Seiten!!! Ich finde leider viel zu selten etwas dass für mich so stimmt wie eure Zeilen. Deshalb wäre ich sehr froh wenn du mir vielleicht einen Rat geben könntest mit meinem mittleren 3 jährigen Sohn. Zuerst zu unserer Familie. Wir haben 3 Kinder. Mein ältester Sohn ist 6 Jahre alt und seit August besucht er den Kindergarten. Er war schon immer der ruhige ausgeglichener Typ und hat sich durch nichts provozieren lassen. Mein mittlerer wird im März 4jahre alt und ist sehr aktiv und unsere Tochter 16 Monate will natürlich mit ihm mithalten. Also unser süßer 3 jähriger ist unter anderen Kindern sehr schüchtern außer er kennt sie sehr gut. Wenn er sie aber kennt, schlägt er sie und will dauernd kämpfen.Das macht er leider auch mit seinen Geschwister und mit uns, wobei er mit meinem Mann und mir immer kämpfen darf wenns möglich ist. Sein Bruder wehrt sich nicht und lässt sich alles gefallen, wobei ich ja auch nicht will das er zu fest zurück schlägt. Naja und unsere Tochter kriegt am meisten ab. Er meint es aber auf keinen Fall böse sondern will auf diese Weise spielen. Er merkt einfach nicht dass er zu viel Kraft hinein gibt. Ich will ihn nicht ständig kritisieren denn er ist sehr sensibel und ein wahnsinnig lieber kleiner Schatz aber irgendwie muss ich ihm beibringen mit mehr Gefühl an die Leute zu gehen. Leider gibt es immer viele Leute die ihm sagen er soll doch mal lieb mit seiner Schwester oder wer auch immer sein oder dass er ruhiger sitzen soll, nicht herumspringen darf usw. Er kann sehr ruhig spielen, auch lange aber irgendwann muss er sich einfach bewegen. Ich befürchte dass viele an ihm rumnörgeln schadet ihm sehr. Deshalb ist er so schüchtern mit anderen Kinder. Er besucht seit 2jahren eine Spielgruppe und seit sein Bruder im Kindergarten ist, kennt er dort niemanden mehr. Er spielt nur für sich und traut sich bei keinem Spiel mitmachen. Er hat die Spielgruppenleiterin in sein Herz geschlossen und darf mit ihr ständig kämpfen aber er findet so keine Freunde. Er tut mir so leid denn er leidet sehr darunter das er etwas tut was bei vielen nicht gut ankommt, kann seine Kraft und Energie aber nicht steuern. Vielleicht gibt es etwas das ich tun kann damit er sich besser fühlt und er lernt mit seiner Kraft umzugehen. Mag nicht dauernd Nein zu ihm sagen. Entschuldige wurde ein etwas langer Text. Liebe Grüße Nya
Und wenn Du sonst von der großen Aktivität Deines 3jährigen schreibst: habt Ihr Gelegenheit zum Turnen zu gehen? Hier gibt es neben klassischem Turnen auch Eltern-Kind-Judo ab 3, das würde dem Bedürfnis nach "Kämpfen" natürlich entgegen kommen. Ich würde meinem Kind vermutlich Gelegenheiten zum Austoben bieten, egal ob klassisches Turnen, ein Schwimmkurs oder was anderes mit Sport.
ich kann gut nachvollziehen, was Du schreibst. Jedes Kind hat seine individuellen Eigenschaften und es fällt der Umwelt leider sehr unterschiedlich schwer, diese Eigenarten zu akzeptieren.
Du hast ja sehr gut analysiert, was das Bedürfnis Deines Kindes ist - Bewegung, Rangelei, körperbetontes Spielen. Es gibt einfach Kinder, die brauchen es immer und immer wieder zu berühren und berührt zu werden.
Seine Geschwister können dieses Bedürfnis nicht erfüllen - also ist es an Dir, eine gute Lösung zu finden. Ich denke, dass er in erster Linie Bewegung braucht und das Rangeln eher eine Überkompensation dieses Bewegungsdranges ist. Hast Du mal die Anschaffung eines Boxsackes erwogen? Den kann er guten Gewissens drangsalieren. Habt ihr einen Garten? Ein Trampolin baut überschüssige Energien wirklich super effizient ab. Power ihn aus, halt ihn auf Trab - dann vermute ich persönlich, dass die Rangeleien weniger werden. Biete Dich als Partner für spielerisches Kabbeln an - Dir kann er nicht weh tun. Für die meisten ist es befremdlich, mit dem Kind so "zu kämpfen" - aber er scheint das einfach zu brauchen. Es gibt einige Kinder, die wirklich so Aufmerksamkeit geben und suchen (wir haben mal über die Arten der Aufmerksamkeit geschrieben: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de...n-scheinen.html - er ist offenbar der Typ "Körperkontakt".
Ich finde es toll, dass Du ihn annimmst, wie er ist und Dir so vertieft Gedanken machst. Es ist für ihn wichtig, dass Du ihn akzeptierst, wie er ist und nicht versuchst, ihn in Normen zu pressen.
ich würde auch sagen: Lass ihn noch mehr kabbeln (mit Papa am besten), jeden Tag, richtig doll. Denke auch darüber nach, ob er nicht vielleicht Ringen als Sport machen könnte. Das Wichtige ist, dass er lernt, dass es auch beim Kabbeln Regeln gibt, damit es allen gut geht. Ihr nehmt ihn schon wunderbar an, so wie er ist und ja, deine Beobachtung, dass es ihm nicht gut tut, wenn an ihm herumkritisiert wird für etwas, das er einfach IST, was er also gar nicht ändern kann, stimmt so- das ist schlimm für ihn. Also findet eine Lösung, bei der er das vermeindliche Manko in eine Stärke umändern kann (Ringen, Judo...). Und behaltet im Hinterkopf, dass er durch diesen starken Köroerkontakt seine Liebe ausdrückt. (Allerdings kann es auch sein, dass er eine leichte Wahrnehmungsstörung hat und so starke körperliche Reize braucht, um sich zu spüren und so 'runterzukommen'. Das ist nicht so selten!).