ich lese schon sehr lange euren Blog und finde euren Ansatz einfach nur toll! Ich versuche soviel wie möglich im Alltag umzusetzen, stoße aber immer wieder an meine Grenzen. Mein Sohn ist 2 3/4 und war schon immer ein schlechter Schläfer. In letzter Zeit ist er nachts aber wirklich sehr merkwürdig. Er wacht schimpfend und meckernd auf, teilweise richtig hysterisch, es geht dann nur "Nein, nein", "ich will gar nicht", "nicht ins Betti" usw. Gehen mein Mann oder ich zu ihm rein, wird er richtig wild, strampelt und schlägt nach uns und schrein uns richtig an "Geh". Er wirkt total verzweifelt. In manchen Nächten geht das ne ganze weile so und er legt sich plötzlich hin und schläft weiter (er hat aber glaube ich keinen klassischen Nachtschreck), in anderen Nächten wird er irgendwann ruhiger und jammert nur noch und ist dann evtl. zugänglich für uns. Ich finde das ganz schrecklich, er wirkt oft richtig verzweifelt und ich kann ihm einfach nicht helfen und muss den raum verlassen. Ich geh schon gar nicht mehr rein wenn er nicht explizit nach uns ruft weil es so nur noch schlimmer wird. Es ist einfach schrecklich und ich könnte jedes mal heulen, sogar mittags hat er das manchmal ( Mittags hat er das nur zuhause, bei Oma schläft er wie ne 1, obwohl bei ihr alles gleich ist (Bett, Temperatur usw.) Er will auch allgemeint partout nicht mehr ins Bett gehen, weder mittags noch abends, egal wie müde er ist. Nichts hilft, Bett mit ihm zusammen umstellen, bestechen, schimpfen... Das einzige was hilft ist ihm zu drohen das ich die Stäbe wieder ins Bett rein mach (3 Schlupfsprossen draußen). Ich hasse es das zu tun, aber anders krieg ich ihn nicht mehr ins bett ( Habt ihr Tips oder Ideen für mich?
man liest wirklich einen großen Leidensdruck aus Deinem Text .
Meine Tochter hat mit etwa 2,5 Jahren begonnen, alleine einzuschlafen. Damals wusste ich mir auch nicht anders zu helfen und habe ihr einfach gesagt: Wenn Du jetzt nicht vernünftig schläfst, mache ich aber die Tür zu. Ganz ehrlich - ich schäme mich heute noch dafür und würde das gerne rückgängig machen.
Mein Sohn ist ja auch extremer Schlechtschläfer und wir teilen uns seit 3 Jahren ein Bett. Es war bisher einfach vollkommen undenkbar, dass er komplett alleine schläft und er schläft auch nur in 2 % der Nächte durch. Für mich ist das ein absoluter Normalzustand, so dass es mir schwer fällt, Dir einen Rat zu geben. Ganz impulsiv würde ich sagen, dass er offenbar unter Trennungsängsten leidet und daher am sinnvollsten ist, wenn er bei Euch schläft, aber mir ist klar, dass das in wenigen Fällen eine Option ist.
In der Kita klappt es super - aber da ist eben auch Mama/Papa nicht da, deren Nähe gesucht wird.
Was man erwägen kann: Die Streichung des Mittagsschlafes in dem Alter. Manche Kinder sind dadurch so ausgeschlafen, dass sie nachts nicht mehr richtig tief schlafen und in den Leichtschlafphasen deswegen aufwachen. Vielleicht würde er ohne Mittagsschlaf besser schlafen?
Vielen Dank für deine schnelle antwort!!! Das er nicht alleine einschläft stört mich gar nicht so sehr. Aber er will gar nicht ins Bett rein, auch wenn ich dabei bleibe, tür bleibt sowieso offen. Egal was ich ihm anbiete, ich bleibe mit da, papa bleibt mit da, er darf in usner bett, einfach nur nein. Es ist Gott sei dank nicht jeden Abend so, aber leider sehr oft. Mittagsschlaf streichen ist momentan noch keine Option, da er mittags wirklich völlig hinüber ist und auch abends bin ich mir sicher das es nicht an mangelnder Müdigkeit liegt.
Dass der Mittagsschlaf unentbehrlich ist, habe ich auch immer gedacht, weil mein Kind auch im die Uhrzeit wirklich sehr müde war - aber wenn wir ihn nicht hinlegten, ging es auch wieder.
Ich hatte es so verstanden, dass vor allem das nächtliche Aufwachen ein Problem ist. Wenn es das Insbettbringen ist, würde ich mich mal auf ein Experiment einlassen und ihn eine Woche lang einfach auflassen. Es kann gut sein, dass er das Gefühl hat, etwas zu verpassen. Wenn er sieht, dass ihr abends total langweilige Sachen macht, dann ist er vielleicht eher geneigt, doch ins Bett zu gehen.
Es kann aber auch sein, dass er das Bett einfach mit Furcht verbindet - wenn er nachts ängstlich aufwacht, dann spricht das schon dafür. Habt ihr ein Nachtlicht? Manchmal bringt auch das Umstellen des Bettes etwas, weil Kinder irgendwelche optisch verursachten Ängste haben.
Bett umstellen sowie umbauen haben wir schon durch. wollte er nicht, er ist sehr auf feste Gewohnheiten fixiert, mussten alles wieder rückgängig machen. Das aufwachen ist in sofern ein Problem das er nicht "normal" aufwacht, sondern schon im Schlaf meckert, jammert, schreit. Wenn er dann wach ist, ist er oft richtig hysterisch, wütend und verzweifelt. Er lässt niemanden an sich ran und schläft dann oft nach ner dreiviertel stunde binnen Sekunden tief und fest. Ich finde das einfach verstörend und es tut mir in der Seele weh meinem Schatz nicht helfen zu können. Denke er verarbeitet nachts extrem viel, ich frage mich nur wie ich ihm helfen kann das es nicht so anstrengend für ihn ist. Fast jede Nacht ne stunde wach mit auch für ihn anstrengendem Verhalten und morgens dann oft wieder, da schläft er dann nicht mehr ein obwohl er er nicht ausgeschlafen ist. Er ist oft so müde und schafft es dadurch aber schlecht sich wirklich mal auszuschlafen. Die Phase wo er einfach nur wach ist nachts hatten wir auch, denke das hat jedes Kind mal. Fand ich nicht so schlimm und hab ihm dann auch geholfen wieder einzuschlafen. Nachtlicht hat er, er sagt einfach nicht was ihn stört oder was wir ändern sollen. Der zusätzliche Kampf ins Bett zu gehen, macht es sicher auch nicht besser (
deine Situation ist ja schon ganz schön individuell. Hast du mal darüber nachgedacht, zu einer Erziehungsberatung zu gehen? Ich weiß, dass das für viele Eltern klingt, als hätten sie etwas falsch gemacht oder als wäre das nichts für "Kleinigkeiten", aber ich kann dir als Psychologin versichern, dass das nicht der Fall ist. Die sind nur darauf ausgelegt eben solchen individuellen Fällen zu helfen. Viele Unis bieten z.b. sehr fortschrittliche Institute an und persönlich kann man ja oft nochmal mehr sehen. Ansonsten fällt mir nämlich nur ein Zusammenhang zwischen deinem letzten Strohhalm und seinem nächtlichen Gerede auf und den mag ich dir gar nicht gerne ohne Auffangmöglichkeit nehmen. Für mich klingt es nämlich, als ob dein Sohn schon erstaunlich gut versteht, dass du ihn erpresst ins Bett zu gehen in dem du mit den Stäben drohst. Es könnte sein, dass er dieses Ohnmachtsgefühl nicht gut aushalten kann. Vielleicht kannst du Danielles Vorschlag des einfach aufbleibens mal ausprobieren, vielleicht kannst du auch die Drohung der Stäbe in einen positiven Verstärker ändern: Wenn du gut ins Bett gegangen bist, nehmen wir jeden Tag einen weiteren Stab raus. Aber, wenn das alles nicht hilft, leide nicht einfach weiter, sondern Suche dir Hilfe vor Ort.
da hast du sicherlich recht, habe auch das gefühl das er das zusätzlich nachts verarbeitet wenn ich ihm auch noch drohe ( Er war schon immer ein extremer Nachtverarbeiter und Schlechtschläfer, deswegen sind auch schon seit längerem immer wieder bei der Schlafberatung. Hat bis jetzt noch nicht viel geholfen, mich aber bestärkt das mein Erziehungsansatz der richtige ist und schreien lassen oder autoritär werden nicht die Lösung ist, egal was alle Welt sagt! Überlege jetzt zusätzlich einen Psychologen aufzusuchen und in Richtung Verhaltenstherapie zu gehen. Werde das beim nächsten Temrin der schlafberatung ansprechen. Wenn wir ihn abends auflassen und dann aber "ignorieren" und er auch nicht mehr spielen darf geht er dann schon ins Bett. Er lernt aber sozusagen nicht daraus und am nächsten Tag ist es wieder dasselbe. Hab eher das Gefühl er hat irgendwelche Ängste, wenn ich nur wüsste welche...
Ich halte es für ganz wichtig, dass du deinem Bauchgefühl weiter vertraust. Und nicht alle Welt sagt du musst Autoritär sein - die Perlen der Menschheit verstecken sich nur manchmal. Verhaltenstherapie kann euch neue Wege aufzeigen, bei festgefahrenen Problemen. Achte nur besonders da auf dein Bauchgefühl, da es noch Therapeuten vom alten Schlag gibt, die dir das Kind "gesund" konditionieren. Da ist es ok Nein zu sagen und sogar nach nem Kollegen zu fragen. Gute Therapeuten legen Wert darauf, dass es Klick macht und sind gerne bereit dir jemanden zu empfehlen der besser zu dir passt.