Herzlichen Dank erst Mal für eure tollen Beiträge. Ich finde sie sehr hilfreich. Ich setze mich im Moment mit dem Thema "wie kann ich erziehen ohne zu strafen" auseinander. Wie im Artikel geschrieben leuchtet es mir sehr ein, dass die wenn... danns wenig liebvoll sind. Trotzdem komme ich im Moment gerade an Grenzen. Meine Tochter (3,5 Jahre) hört sehr gerne Musik, am liebsten sehr laut. Da wir aber in einem Mehrfamilienhaus wohnen, finde ich, dass es Grenzen gibt. Ich habe nun beim Lautstärkenregler eingezeichnet bis wo die Lautstärke in Ordnung ist und wann ich es zu laut empfinde, weil es die Nachbarn hören. Es klappt im Moment leider überhaupt nicht. Das ist bei meiner Tochter normal, es dauert immer seine Zeit bis etwas klappt und das ist für mich in Ordnung. Nur komme ich im Alltag doch an Grenzen. Eigentlich bitte ich sie jeweils, leiser zu stellen. Wenn sies dann nicht macht, mache ich es. (was ich eigentlich schon nicht sinnvoll finde, denn auf eine Bitte meinerseits, darf sie ja auch nein sagen, deshalb sage ich manchmal auch ich will, dass du leiser stellst und mache es dann meistens selbst.) Wenn ich das nun aber in einer halben Stunde 10 Mal machen muss und eigentlich am Kochen bin, verliere ich manchmal die Geduld und sage dann halt doch: "Wenn du jetzt nicht leiser stellt, stelle ich den CD-Player so hin, dass du ihn nicht mehr erreichst." Und tue es dann auch. Nur führt das zu grossen Tränen und ich fühl mich auch nicht gut dabei. Was aber würdet ihr empfehlen, wenn es ja anders als im Beispiel nicht nur unseren Pool betrifft, sondern auch die Nachbarn? Wie kann ich das besser lösen?
Dann habe ich noch eine Frage zu einem Wenn... dann... in einem anderen Zusammenhang. Wir begleiten sie am Abend in den Schlaf, wenn sie das wünscht. Allerdings finde ich sie muss sich hinlegen und versuchen einzuschlafen. Wenn sie noch Bilderbücher anschauen möchte, darf sie das, nur möchte ich dann nicht dabei bleiben, weil ich eigentlich Feierabend habe. Wie sage ich ihr das ohne sie zu verletzen. Wenn ich sage: "Ich bleibe gerne bei dir, wenn du dich hinlegst, wenn du aber noch Bücher anschauen möchtest, dann gehe ich raus, weil ich jetzt gerne etwas für mich machen möchte.", dann ist dies auch wieder eine wenn.. dann...Formulierung.
Er wird einschlafbegleitet, wenn er aber noch nicht müde ist, gehe ich so lange raus und er darf mich rufen, wen ner soweit ist.
Das ist kein klassisches Wenn... Dann... Man muss schon in der Lage sein, Altersangemessen auch seine Bedürfnisse zu vertreten.
ich finde es also völlig in Ordnung, wen man das macht:
Ich mache das so: Ich mag jetzt abends nicht mehr 2 Stunden neben dir liegen. Ich muss auch noch Hausarbeit machen. Wenn du noch nicht müde bist, ist das ja ok. Dan schaust du dir noch Bücher an, ich mache in der Zeit etwas anderes, und wenn du meinst, dass du kurz vorm Einschlafen bist, rufst du mich und ich lege mich noch kurz dazu. ES ist ja auch eine Frage der Darstellung und der Durchführung: wen die Option ist, Buch anschauen und alleine einschlafen, hat sie in der Tat nicht wirklich eine Wahl.
aber mit zunehmendem Alter kann sie auch lernen, dass auch andere Menschen Bedürfnisse haben und das man dann eben eine Lösung finden muss, die nach Möglichkeit allen gerecht wird.
Zu dem anderen: zunächst einmal: Ich glaube niemand, auch hier nicht, schafft es zu 100 % ohne wenn ... dann... Gerade, wenn es um den Schutz von anderen, des Kindes oder fremden Eigentums geht, muss man mal dazu greifen.
Ich finde es also dann durchaus auch ok, wen du ihr irgendwann sagst, dass du das zum Schutz der Nachbarn gezwungen bist, dass die Regel eingehalten wird und du dann keine andere Möglichkeit siehst, als das Gerät wegzustellen.
Ich würde aber versuchen, dennoch noch vorher anzusetzen: 1. Warum stellt sie lauter? Evtl ergibt sich daraus die Lösung 2. Kann man eventl den Raum wechseln oder so? Wo sie lauter stellen kann? 3. Hast du einen guten Draht zu den Nachbarn? Kann man ihr das eventl demonstrieren ( also anmachen und bei den Nachbarn mithören) 4. weniger auf die Nachbarn eingehen, sondern auf deine und ihre Ohren ( das ist eventl noch greifbarer vom Verständnis her , als die nicht-anwesenden Nachbarn) 5. Eine Art Spiel draus machen, Wettbewerb 6. Dich freuen, indirekt loben, wen sie die Lautstärke eine Minute eingehalten hat.
Grundsätzlich ist es bei Konsequenzmaßnahmen ganz gut, wenn du bei der Begründung mehr bei dir bleibst. Also statt: weil du nicht hörst, stelle ich das weg, lieber, Wenn du so laut stellst, mache ich mir Sorgen, wegen der Nachbarn. Der Unterschied letztlich, der rüberkomme muss, du stellst es nicht weg, um sie zu strafen, sondern um andere zu schützen. Das ist ein feiner Unterschied, aber ich finde, bei Krümel einer mit großer Wirkung.
Im obrigen Beitrag habe ich das auch nochmal ausgeführt. Unter Begleiten....