Wie ich bei meiner "wenn danns" frage schon geschrieben habe ist das zu Bett gehen bei uns ein großes Thema. Das war schon langwierig bevor der zweite kam, wurde danach schlimmer. Ich hab mich mit beiden hin gelegt und dann ging es für ne weile aber dann wurde es wieder so dass der große das hüpfen und turnen anfing und den kleinen immer mehr "störte". Ich lasse ihn seit ein paar Tagen alleine entscheiden wann er uns Bett geht. Wir machen das normale Abendprogramm zur gewohnten Uhrzeit, Essen, umziehen, zähneputzen, Buch lesen, und wenn er nicht müde ist steht er auf und geht in sein Zimmer spielen, Papa hat ein Auge auf ihn und ich bleib mit dem Baby liegen (sobald ich aufstehe wacht er auf). Klappt toll. Er spielt bis ca 10 Uhr, sagt dem Papa Bescheid, der bringt ihn ins Schlafzimmer und da schläft er innerhalb weniger Minuten ein.
So nun zu meinem Problem. Heute war er extrem klatschen und müde. Morgen geht nach ein paar Tagen Pause die Krippe wieder los und ich wollte dass er vor 10 ins Bett geht weil er morgen früh aufstehen muss. Klappte natürlich garnicht, riesen Theater, bis ich nachgegeben habe und er wieder spielen durfte. Ich hab grade was das schlafen angeht echte bedenken los zu lassen. Grade nach so Tagen wie heute wo ich merke das ihm schlaf fehlt. Wenn wir morgens wieder zeitiger aufstehen, spielt sich das schlafen ein? Kann ein grade dreijähriger das selbst bestimmen? Es fühlt sich gleichzeitig falsch und richtig an.
Ziehen eure Männer mit bei der gewaltfreien Kommunikation? Meiner fällt immer krass wieder in das alte Fahrwasser.
Habt ihr manchmal auch das Gefühl das eure Kinder garnicht mehr hören? Manchmal ist das echt zum verzweifeln...
das Konzept des selbstbestimmten Schlafens basiert ja darauf, dass Kinder irgendwann freiwillig ins Bett gehen, weil sie Mühe sind. Das werden sie nicht am ersten Tag tun und auch nicht unbedingt am fünften. Aber ich bin fest davon überzeugt: Sie werden es tun, wenn man ihnen Zeit lässt.
Meine Tochter hat mit drei Jahren angefangen, selbst zu entscheiden und es hat vollkommen ohne Probleme geklappt. Bei meinem Sohn... da geht es leider nicht, es auszuprobieren, er ist auch eher ein anderer Typ und wird ja noch einschlafbegleitet.
Aber Kinder können m. E. auch ruhig mal die Erfahrung machen, wie blöd es sich anfühlt, nicht ausgeschlafen zu sein. Dann sind sie oft viel zugänglicher für das "lass uns ins Bett gehen"-Argument.
wollte mich mal kurz zu deiner Männerfrage äussern. Meiner fällt auch oft in alte Gewohnheiten, besonders natürlich, wenn er selber müde oder angespannt ist. Da schalte ich mich dann mittlerweile dazwischen und bitte ihn, aus der Situation zu gehen. Ich merke auch, das er noch gar nicht weiss, wie er reagieren soll, da er sich eigentlich gar nicht mit dem Thema befasst und lediglich über mein Feedback "lernt". Ich bin aber froh, das er dann wenigstens offen dafür ist. Irgendwie schwierig, weil man in akuten Situationen nicht wirklich am selben Strang zieht Und seit ich versuche, gewaltfrei zu kommunizieren, hab ich auch das Gefühl, das die Wutausbrüche mehr oder auch heftiger sind. Ich weiss gerade auch nicht, ob das gut oder schlecht ist. Das sich in 2 Wochen nichts ändert, ist schon klar......trotzdem kann ich besser mit den Emotionen umgehen und fühle auch in solchen Situationen, das ich mein Kind lieb habe und es grad nicht anders kann. Vorher war das nicht so.
Wenn ihr morgens nun zeitig aufstehen müsst, sollte sich das mit dem ins Bett gehen doch eigentlich selber regulieren. Nach ein paar Tagen wird er doch dann nicht mehr bis 10 durchhalten, denke ich mal.....da müsst ihr dann wohl jetzt einfach durch ansonsten hört sich das doch nach einer guten Lösung für euch an. LG
Oh, die Männerfrage. Ich habe auch öfter das Gefühl, mein Mann fühlt sich, hmm, bedroht, minderwertig, unsicher auf jeden Fall... Ich bin diejenige, die sich mit GfK, AP und eben allen Themen hier im Blog beschäftigt. Bücher mag er dazu auch nicht lesen, da fehlt im die Kraft und die Nerven. Wenn ich aber versuche zu erklären/erzählen, dann blockt er oft ab, so als würde ich IHN kritisieren, dabei versuche ich das auch ihm gegenüber schon immer in GfK zu kommunizieren. Allerdings merke ich, dass er sich das schon durch den Kopf gehen lässt und sich wirklich bemüht. Das klassische Männervorbild gibt es halt nicht mehr und ich glaube durchaus, dass viele moderne Väter noch nach Orientierung suchen. Bei meinem wird auf Arbeit z.B. von den Männern noch unbedingt Vollzeitarbeit gefordert, inkl. Überstunden - Teilzeit ist was für Frauen (Metallbranche sag ich nur). Und in den Pausen redet man nciht über Kinder, sondern über Fußball! Klar, wenn ich ihn dann daheim mit dem Thema zuschütte, fühlt er sich überfordert. Fazit: lasst uns nicht nur geduldig und liebevoll mit unseren Kindern umgehen, sondern auch mit unseren Männern
Haha, doppelkrümel, wie recht Du hast Ein bisschen muss man die Männer wirklich in Schutz nehmen....und ich muss mir eingestehen, das er leider auch zu oft mein Ventil ist, wenn er nach Hause kommt Gfk mit dem Ehemann muss ich erst noch lernen... Aber ich bin ja auch blutiger Anfänger
Oh das tut echt gut zu hören, dass es nicht nur mir so geht. Mein Mann tut sich da echt schwer, momentan ist er psychisch auch nicht so stabil und hat schon gewaltiger Konflikte mit unserem Großen, die er echt nicht gut löst. Er sagt dann man könne nicht immer ohne wenn danns. Ich glaub er hat sich das alles leichter vorgestellt.
Mein Großer provoziert grad extrem, mit seiner Müdigkeit dazu macht es echt kein Spaß und ich tu mir selber schwer. Grade ist es echt frustrierend. Heute war eine Situation, da hat er die ganze zeit Brösel runter gekehrt und hat nicht aufgehört oder ich hab gebacken und er hat die ganze zeit Teig geklaut, obwohl ich ihm wirklich schon jede Menge gegeben habe und in gebeten habe nichts mehr zu nehmen. Das klingt beim schreiben nach Kleinigkeiten, aber in der Situation haben wir uns echt hilflos gefühlt. Er hat überhaupt nicht gehört. Was macht man dann?
Danielle, warum geht es bei deinem Sohn nicht? Würde er kein Ende finden?
Naja, bei den Bröseln würde ich, wen ich merke, das er provozieren möchte, einmal sagen, dass ich das nicht schön finde und er das bitte lassen soll, ein 2. mal noch anders, zb verbunden mit dem Vorschlag auf den Teller zu bröseln, danach, na gut, wenn du meinst, dann muss das nachher eben wieder entfernt werden. Und ignoriere das bröseln ab da. ( Wobei ich bewußt in dieser Situation nicht "du" sage, weil das als Aufhänger genutzt werden könnte, wen er schlecht drauf ist, oder Streit sucht). Etwas später hat er sich meißt wieder berappelt und dann je nach Situation bitte ich ihn, es wegzumachen, oder ich sage, komm, wir müssen die Krümel jetzt noch schnell wegmachen. Ich fand das zwar echt blöd, aber ich helf dir trotzdem schnell. Zu zweit geht's schneller.
Allerdings nicht alleine!
Was den Teig anbelangt, hätte ich zugesehen, dass er nicht an mir vorbeikommt, und ihm Ersatznahrung angeboten: Ich versteh ja, dass das lecker ist. Aber ich brauche den Teig. Wen du so ein Apetitt hast, dann kannst du jetz noch ein Stück Schokolade, einen Keks... etc haben. Teig gibt's nicht mehr. ( Und dann gibt's auch keinen mehr. Es ist im Zweifel nicht verwerflich, ihn zu hindern oder den Teig wegzustellen).
Man darf schon nicht ins Gegenteil verfallen. Du kannst mit GfK kommunizieren, du kannst auf wenn...danns verzichten etc, aber das darfst du nicht damit verwechseln, deine Bedürfnisse, Dinge, die du wirklich wichtig findest, durchzusetzten.
Wen man das mal am Fernsehen vergleicht: Wenn du ihn bittest, auszumachen, weil ihr 20 min vereinbart habt, und er weigert sich partout, und du kommst nicht an ihn ran, dann musst du ausmachen. Die Alternative ist ja nicht, dass er den ganzen Tag anbleibt. Das kann man in Ich-Botschaften formulieren, dass kann man freundlich machen, aber du musst es tun. ( Streng genommen ist es auch wenn...dann: Wenn du den Fernseher nicht ausmachst, dann mach ich es. Es hat aber einen anderen Charakter: Es ist die Ausführung einer Vereinbarung: Etwas anderes wäre es, wenn du sagst, wenn du nicht ausmachst, dann darfst du morgen nicht fernsehen).
Es gibt oft so Schlagwörter, die helfen: Zb beim Teig, wenn er es übertreibt, kannst du erstmal sagen: Ich merke, wie ich langsam sauer werde oder: ich merke, wie ich langsam die Geduld verliere.
Bei Krümel, mit dem ich ganz offen darüber spreche, dass wir ohne Strafen und Erpressungen auskommen wollen und ihm quasi die Grundlage unseres Miteinanders bekannt und bewußt ist, hilft auch folgendes: K"rümel, ich habe dich jetzt 3mal gebeten, nichts mehr zu nehmen, ich habe dir erklärt warum, und ich habe dir Ersatz angeboten, und du nimmst immer noch etwas. Was soll ich denn jetzt noch tun? Was schlägst du vor? " Er weiß, dass eine Beziehung ohne Erpressung, wenn dann quasi nur funktionieren kann, wen man Vereinbarungen einhält und quasi auf Stop und Bitten entsprechend reagiert. Also, wenn sich keiner quer, stur stellt.
Gaaaaaanz streng genommen ist ja sogar das ein Wenn.... Dann....: Wenn ich mit ihm eine Vereinbarung treffe, auf die Einhaltung angewiesen bin und er ignoriert diese, und wir kämen bspw nicht los, dann kann ich diese Form des Umgangs nicht durchführen. Ich werde also sozusagen gezwungen, dann unter Umständen auch mal Druck auszuüben. Strenge Kritiker könnten sogar dieses Wissen als Erpressung auslegen. Finde ich persönlich nicht. Denn dann würds ins unendliche gehen und auf Aktion folgt nunmal auch immer eine Reaktion. Ich glaube, Krümel sieht das auch nicht so.
Aber das ist eben der Punkt: Du darfst nicht, um jedes noch so kleine "wenn... dann" zu vermeiden, bspw das, was dir wichtig ist, aufgeben. Dann hast du verloren und bist nur frustriert. Bei dieser Form ist es total wichtig, immer seine eigene Grenze aufzuzeigen ( statt den Kids ihre aufzuzeigen) und auf die Einhaltung auch zu bestehen. Das kann man ihnen auch so sagen: Das ist meine Grenze, da bestehe ich jetzt drauf, und wen es nicht möglich ist, mit dir gemeinsam eine Lösung zu finden, muss ich mich, meine Grenze schützen, und das werde ich tun. Mit dem geringsten Druck, der nötig ist. Das frustriert auch längst nicht so, da du ja vorher einiges angeboten und probiert hast. Und das lernen sie dann ja auch, dass sich das allemal lohnt. Aber wenn ihr das auch noch nicht sooo lange praktiziert: Den Kindern geht es wie deinem Mann: Das müssen sie erst lernen. Krümel kennt es ja zb gar nicht anders.