Hallo zusammen, Eure Website lese ich schon seit mehreren Monaten mit großem Interesse und sehr oft bin ich auf Antworten zu meinen vielen Fragen gestoßen. Und nun habe ich Euer Forum entdeckt, gerade passend zu meinen vielen Fragen.
Kurz zu unserer Vorgeschichte: Mein Baby, mittlerweile ist sie 12 Monate alt, war ein so genanntes Schreibaby. Die ersten Monate haben wir es nur getragen oder ich habe sie gestillt. Als sie drei Monate war, sind wir in ein anderes Land gezogen. Da wir hier keine Familie haben und auch sonst niemanden kennen, haben wir beschlossen sie früh an einen Kindergarten / Tagesmutter zu gewöhnen, damit sie nicht nur uns kennt, also meinen Mann und mich. Als sie 5 Monate war haben wir angefangen sie für zwei Stunden zu einer Tagesmutter zu geben. Soweit es eben ihr Stillrythmus zugelassen hat. Mittlerweile verbringt sie dort den ganzen Tag. Und ab morgen wird sie auch die ganze Woche zur Tagesmutter gehen, da mein Sprachkurs anfängt und danach würde ich gerne arbeiten. Die Fremdelphase hatte unsere Tochter nie. Es ist so gar so, dass wenn sie angelächelt wird zu den Menschen hingeht und die Arme ausstreckt und sich auf den Arm nehmen lässt. Sie schaut uns dann an, um sich zu versichern das alles okay ist?! Ich weiss es nicht. Da ist schon meine erste Frage: Ist das ein Zeichen von unsicher gebunden? Oder ist es einfach eine Charakterfrage? Seit drei Wochen habe ich langsam abgestillt, ich konnte nachts nicht mehr. Teilweise wollte sie stündlich gestillt werden und ich habe schon sooo unglaublich viel abgenommen. Jedenfalls hat sie sehr gut die Flasche akzeptiert und ich habe erst ab 4:00 Uhr morgens wieder gestillt. Nun ist es so, dass sie seit ein paar Tagen tagsüber auf einmal weint/schreit...das ganze ist fast schon hysterisch. Wir nehmen sie dann direkt auf den Arm und gehen mit ihr durch die Wohnung und versuchen sie abzulenken, nach noch nicht mal 5 Minuten ist der Spuck vorbei und sie lacht, als wenn nichts gewesen ist. Was ist das? So extrem hatten wir das noch nicht. Da sie tagsüber eine sehr sehr gute Esserin ist, dachte ich, dass ich die nächtlichen Flaschen, bis jetzt mindestens 3 Stück, ausschleichen kann und habe die Flaschen verdünnt. Aber Pustekuchen, dann möchte sie teilweise noch eine Flasche, und wenn sie die nicht bekommt....sind alle im Haus wach. Sie schreit und zappelt und dreht und wendet sich auf meinem Arm. Ich versuche dann nämlich in den Schlaf zu tragen, aber keine Chance. Lege ich sie dann in ihr Bett streichle sie und rede ihr gut zu, aber auch da nur weinen. Ich habe den Eindruck sie stößt mich von ihr weg. Ist das ein Zeichen von unsicher gebunden? Ich bin bei dem Weinen so verzweifelt, dass ich letzte Nacht auch weinend an ihrem Bett saß. Ich weiss gerade gar nicht was mit ihr los ist. Und ich habe das Gefühl ihr gar nicht helfen zu können. Besonders warum hat sie nachst hunger?! Sie isst wirklich sehr gut und ist mit über 12 Kg auch kein leichtes Kind. Sie hat ordentlich Reserven. Schlussendlich, ich habe keine Ahnung wie ich meinem Kind gerade helfen kann und bin mit den Nerven am Ende. Eine Nacht habe ich sie ins Bett gelegt und gesagt der Papa kommt ich kann nicht mehr. Dann habe ich meinen Mann geholt und bin aus dem Zimmer gegangen, ich war einfach fertig. Nach 10 Minuten, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen bin ich wieder zu den beiden hin und habe übernommen. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen. Ich hoffe wirklich sehr, dass Ihr Beiden oder andere aus dem Forum einen Tipp für mich haben.
an dem Punkt, an dem wir das Kind im Zimmer gelassen haben und den Papa reingeschickt, weil wir sonst explodiert wären, waren wir ALLE schon. Alle. Du bist da keine Ausnahme, das ist ganz normal, okay?
Nun zu deinen anderen Fragen:
Auf andere zugehen und anlächeln - Zeichen für schlecht gebunden? Nein. Kein Zeichen für eine schlechte Bindung, sondern Charaktersache.
Keine Fremdelphase - Zeichen für schlechte Bindung? Nein, Charakter.
Dich nachts wegdrücken, wenn sie sich beruhigen soll- Zeichen für schlechte Bindung? Nein, nur ein Zeichen dafür, dass sie gerade sehr sauer mit dir ist.
Warum sie nachts Hunger hat? - Keine Ahnung, weil sie wächst vielleicht? Auf jeden Fall hat sie ja wirklich Hunger und du solltest das akzeptieren und die Flaschen nachts nicht verdünnen. Wenn du Pre gibst, wird sie davon nicht dick.
Sie schreit hysterisch tagsüber - Ich weiß nicht warum. Aber ihr habt ja eine Lösung gefunden, bei dieser würde ich bleiben. Es ist alles eine Phase, auch dieses Schreien wird vergehen.
Du klingst sehr ausgelaugt. So ein Schreikind bringt einen bis ans Ende der Kräfte und noch weiter. Nutze die Zeit, die sie bei der Tagesmutter ist, für dich. Schlafe viel, gehe in die Sauna, lass dich massieren usw. Kümmere dich ganz viel um dich selbst, damit du wieder Kraft für deine Tochter hast.
nur kurz: Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hast du vor 3 Wochen begonnen, langsam abzustillen, d.h., deine Tochter hat da eine enorme Änderung mitgemacht: Statt stündlich stillen (was ja auch Nähe bedeutet) bekommt sie nun 3 Mal die Flasche. Diese wolltest du ihr auch schon abgewöhnen, indem du sie verdünnt hast. Das finde ich einfach sehr viel in so kurzer Zeit. Lass sie sich doch erstmal ein paar Wochen an die neue Schlafsituation gewöhnen und schau dann weiter, ob und wie du die Flaschen reduzieren kannst.
Ob und wieviel Hunger/Durst ein Kind nachts hat, kann sich meiner Erfahrung nach nicht immer am Essverhalten am Tag bemessen lassen. Gibt ja auch Kinder, die generell wenig brauchen oder generell wenig Hunger haben, die essen tagsüber fast nix und schlafen trotzdem durch. Und es gibt welche, die essen wie ein Scheunendrescher und haben nachts trotzdem nochmal Hunger. Daran kann man in manchen Fällen vielleicht etwas ändern, in anderen Fällen nicht. Bei manchen ist es vielleicht hauptsächlich "Geöhnung", bei anderen eben nicht. In jedem Fall würde ich immer empfehlen, jede Änderung behutsam zu vollziehen. Und von nachts stündlich stillen - über nachts nicht mehr stillen, sondern 3 Mal Flasche - zu Flaschen reduzieren in 3 Wochen finde ich ein bisschen arg viel für so ein kleines Kind. (Zumal ja auch die längere Zeit bei der Tagesmutter, also eine längere Trennung von dir, dazu kommt, was ja eine zusätzliche Änderung für sie darstellt.) Auch wenn ich verstehen kann, dass es für dich gerade sehr anstrengend sein muss.
Generell würde ich vll versuchen, ihr tagsüber so viel Nähe wie möglich zu geben (Tragetuch/ Tragehilfe?), um die Nähe, die ihr nun nachts durch den Wegfall des Stillens fehlt, zu kompensieren. Vielleicht könnt ihr vor dem Schlafengehen zusammen baden, damit sie nochmal ganz viel Körperkontakt bekommt?
Lernt sie eigentlich gerade laufen? Könnte vll ihren "Zustand" erklären...
Hallo. Ganz lieben Dank fuer Eure Antworten. Ja, sie hat wirklich hunger. Ich verduenne nun nicht mehr und siehe da sie schlaeft besser. Ich trage sie jetzt wieder mehr im Tragetuch und bringe sie damit auch zur Tagesmutter. Wir halten dann Haendchen und ich singe oder erzaehle ihr was ich am Tag vor habe und ich mich darauf freue sie wieder abzuholen. Abends habe ich das Essen schon vorbereitet und ich habe nach der Tagesmutter nur Zeit fuer sie. ?? Sie laeuft seit einem Monat und ja das war wahrscheinlich auch ein Grund warum sie so unruhig war. Das ist mir aber erst später eingefallen. ?? ich hab wirklich gedacht das ich alles falsch mache. Und ich hatte keine Ahnung das es anderen Muettern auch so geht. In meinem Bekanntenkreis schlafen die Kinder entweder durch oder moechten nachts nur zwei Mal gestillt werden. Von denen habe ich den Tipp bekommen die Flasche zu verduennen. Da sieht man mal jedes akind ist anders. Tagsueber weint sie auch nicht mehr hysterisch. ?? Sie ist wirklich sehr gut drau. Ich geniesse diese Phase gerade sehr da ich auch durch die guten Naechte Kraft tanken kann. Und ja sie ist gerade gewachsen. ?? Vielen Dank noch mal.