Oh Schreck, nach dem Artikel über Bindung, stelle ich fest, dass mein Kind eher eine unsicher-ambivalente Bindung zu mir hat. Ich habe im ersten Lebensjahr alles für meinen Schatz getan. Gekuschelt, versorgt und nicht schreien gelassen. Aber zugegeben, viel es mir auch oft schwer mit der Situation zurechtzukommen. Ich hatte leider einen Kaiserschnitt mit dem ich mich nicht abfinden konnte. In meinen Augen hatte ich versagt und das beschäftigte mich oft so sehr (stundenlanges surfen im Internet über Erfahrungsberichte usw), dass ich mein Baby eher "nebenbei" versorgte und oft an mir selbst zweifelte, dass ich keine gute Mutter wäre. Irgendwann war das aber ausgestanden und alles wurde wunderschön. Und ich dachte auch bis heute, dass mein Kind und ich eine sichere Bindung haben. Natürlich weint er, wenn ich den Raum verlasse, also ich meine um auf Toilette zu gehen oder ein Wasser zu holen. Es ist aber alles wieder gut, wenn er mcih wieder sieht. Geh ich allerdings abends kurz aus dem Zimmer (auch hier mal auf Toilette oder ähnliches) natürlich mit erklärung und er schläft noch nicht, gerät er in akuten Stress. Steht sofort auf, weint wie verrückt und erschrickt, wenn ich dann wieder eilig ins Zimmer komme. Er schluchzt dann noch eine Weile vor sich hin. Hier sei kurz erwähnt, dass er bei uns schläft in seinem eigenen Bett oder eben in der Mitte (20 Monate) Auf Spielplätzen bleibt er bei mir, sogar teilweise auf meinen Schoß. Auch beim Spielenachmittag in der Kita wo er alle kennt, weicht er nicht von mir. Selten läuft er mal davon, aber ich bin dann auch gleich auf dem Weg hinter ihm her. Also das klingt nach unsicher ambivalent oder? Liegt das vielleicht auch daran, dass ich oft verschieden Dinge probiere in der Erziehung. Was kann ich denn nun tun, um daraus "wieder" eine sichere Bindung zu machen? Danke für die Hilfe!!
Ich denke nicht, dass ihr eine unsicher-ambivalente Beziehung habt, sondern nur, dass Dein Kind abends sehr müde ist und daher sehr anhänglich. Meine ist abends genauso: Wenn ich da aus dem Zimmer gehen würde, würde sie sich nicht mehr einkriegen. Also vermeide ich das komplett und wenn es doch mal notwendig sein sollte, kommt der Zwerg einfach mit, dann gibts auch keine Tränen.
Die Tests bezüglich Bindung werden ja auch nicht mit müden Kindern gemacht, sondern dann wenn sie ausgeschlafen und ausgeglichen sind. Aus dem Verhalten von müden Kindern kann man nur eins ablesen: Dass sie müde sind!
Und meine sitzt auch gern auf dem Schoß, wenn was los ist auf dem Spielplatz. Da gibt es so viel zu schaun und das geht nun mal am besten von Mamas Schoß aus.
Mach Dir nicht so viele Sorgen. Ich bin mir sicher alles ist gut
Ich danke dir vielmals für die beruhigende Antwort! Man macht sich halt immer so viele Gedanken - will man doch alles richtig machen! Du hast mir nun wieder Mut gegeben und ich mach mal weiter wie bisher, vielleicht ist auch alles nur eine Phase. Seit dem Wochenende ist er nun auch ohne Aufwärmphase sofort auf Oma und Opa und bekannte Freunde zugegangen. Auch das dachte ich wird nie klappen...
entschuldige - wir haben gerade leider viel zu wenig Zeit... aber auch ich möchte Dich beruhigen - ein Kind, das liebevoll umsorgt wird, hat ganz sicher eine sichere Bindung. Dass Du die Geburt verarbeiten musstest, ist völlig normal und man MUSS sich nicht im ersten Lebensjahr komplett 100 % um das Kind kümmern. Wenn sie Aufmerksamkeit brauchte/wollte, hat sie diese sicher eingefordert und Du hast sie gegeben. Du musst Dir wirklich keine Vorwürfe machen - man kann nicht aufgrund der Trennungssituation 100% sicher Schlüsse auf die Bindung ziehen. Angel hat völlig Recht!