Ich hab ein Problem mit meinem 3 Jährigen. Folgende Situation. Er sucht sich immer ein Kind raus. Meistens in der Krippe, kam aber auch schon auf dem Spielplatz vor. Und dann trazt er das Kind und lässt nicht mehr von ihm los. Das kann dann brüllen und sich wehren, er wird nur noch schlimmer... Er ist dann auch nicht mehr erreichbar. In der Krippe bekommt er dann eine Auszeit. Am Spielplatz sind wir dann irgendwann gegangen, obwohl ich keine strafen vergeben möchte. Das war nicht gut, aber nachdem das andere Kind keine Chance mehr hatte... ACh Ja, er tratzt auch Kinder die ihm ebenbürtig sind. Also geht nicht nur auf kleine los. Vielleicht ein bisschen zu uns. Er hat einen kleinen Bruder, 7 Monate, die zwei sind aber ein Herz und eine Seele. Daheim ist es eigentlich recht harmonisch. Naja, heute nicht. Heute war ein schlechter Tag. generell versuch ich ihn mitbestimmen zu lassen und ich würde sagen, dass er ein guter ist. Was kann man machen wenn er so verbissen andere Kinder ärgert und nicht mehr zugänglich ist?
Dafür wird es einen Grund geben: Möglich wären Eifersucht zu Hause. Es muss nicht immer sein, dass sich der Frust auch dort zeigt, wo er statt findet. Wenn er zb das Gefühl hat, zuhause so nicht gehört zu werden, oder seine Eifersucht zeigen zu können, kann das auch anderswo kanalysiert werden. So wie es möglich ist, dass Kinder, die Problem in der Kita haben, zuhause unausgeglichen sind. Also eigentlich möchte er den Bruder triezen, dass kann er nicht, also sucht er sich jemanden anderen.
Oder irgendetwas anderes macht ihn gewaltig wütend.
Eine andere Möglichkeit wäre "falsche" Kontaktaufnahme. Hat er Freunde? Findet er auf dem Spieli Spielkameraden? Nimmt er auch zu anderen Kindern dort Kontakt auf, und dann anders?
Nicht selten ( Krümel hat auch so einen Kandidaten in der Kita) bedeutet das nichts anderes als, "ich möchte gerne mitspielen" Er packt es falsch an, erfährt negative Rückmeldung, nimmt diese für sich an....
Das wäre mir jetzt so in den Sinn gekommen, da man ja immer davon ausgehen sollte, dass derjenige einen guten Grund hat und Kinder von Grund aus "gut" sind, ihre bestmöglichste Motivation zeigen, zu der sie in der Lage sind.
"Strafen" sendet in der Tat in beiden Fällen die falschen Signale.
Im Grunde musst du erstmal rausfinden, was der Grund ist.
Auszeit ist total dämlich.
Bezüglich des ersteren müsstet du nochmal in dich gehen und schauen, wie das zuHause ist. Bekommt er genügend die richtige Form der Aufmerksamkeit etc.
Falls du den Artikel noch nicht gelesen hast, es gibt einen zu dem Thema Enttronung.
Ist es die falsche Form der Kontaktaufnahme müssten du und die Erzieher die Kontaktaufnahme leiten, übersetzen, mit ihm, für ihn zu dem anderen Kind sprechen, ich würde vor allem dicht an ihm dran sein, und versuchen, solche Situationen von vornherein zu verhindern. Wen das nicht klappt und er beruhigt sich nicht, würde ich ihn zunächst ablenken und bspw mit ihm zur Rutsche gehen oder so, wenn er sich beruhigt hat, " fragen: wolltest du mit dem Jungen spielen? Komm, wir fragen gemeinsam"
Wen es das ist und nicht Wut dahinter steckt. Nach Hause gehen würde ich nicht, denn wie auch immer wird er sich gerade auf eine Art nicht wertvoll fühlen, dass verstärkt seine negative Selbsteinschätzung nur.
Im Grunde müsstet du ein bißchen mehr erzählen: Wie verlaufen die Tage so bei euch, hat er Freunde in der Kita, haben die Erzieher in schon abgestempelt, was bedeutet, du "versuchst" ihn mitbestimmen zu lassen, du würdest sagen, er ist ein guter? Du kommst ins schwanken, "doch Tyrann" ; die innere Einstellung dem Kind gegenüber, die Unsicherheit spüren sie.
Danke für deine Antwort. Ich glaube nicht das es die Kontaktaufnahme ist. Generell ist er eher introvertiert, aber in der Krippe sind das zwei Kinder die eigentlich zu seinen besten Freunden zählen. Gestern wurde mir berichtet das eine Mutter in der früh noch da war und ihrem Sohn noch vorgelesen hatte und er da kein Platz hatte und dann hat er angefangen das Kind zu ärgern, der ist einer der immer gleich los brüllt und die Mutter meinte dann das sie keine Lust hat meinem vorzulesen weil er ja nur tratzt. Und dann war dieses Kind sein Opfer. Das ist echt doof gelaufen. Fand es schade dass da die erzieher nicht eingegriffen hatten. Was bei dem anderen Kind vorausgegangen ist weiß ich nicht. Heute hab ich mir Zeit genommen und vorgelesen bis die andere Mutter gegangen ist. Wir sind übrigens öfter bei ihr eingeladen und versehen und eigentlich gut. Und wenn ich vorlese hören meistens ganz viele zu, naja. Und heute war es auch deutlich besser.
Ich denke schon das er so ein bisschen als Störenfried abgestempelt ist. Vor allem bei der neuen Leitung. Der verteilt eine Auszeit nach der anderen und so. Und von ihm höre ich auch immer so Sätze wie "also wenn ihr Sohn was nicht will hat man keine Chance..." worauf ich überzeugt "ja" antworte, weil ich das weder schlimm noch sonderlich untypisch finde. Keiner will Marionetten.
Unser Tagesablauf: Wie stehen auf, anziehen, frühstücken, mit den Bus zur Krippe. Das geht momentan problemlos, war schon mal schwieriger, aber ich hab das ganze etwas entspannt, und seit dem geht es echt gut. So dann Krippe bis um 2. Ich war da dann entweder arbeiten oder daheim. Dann fahren wir heim. Essen was. Der große Spielt oder liest während ich den kleinen hinlege, wenn das Baby schläft hab ich zeit für den großen. dann kommt Papa heim und dann wird raus gegangen, gespielt, abend programm mit essen und bettfertig machen, der große ist momentan vor Sonnenuntergang nicht müde also spielt er während ich den kleinen ins Bett bring und so um 10 Kuschel ich mich mit ihm hin und Feierabend. Alles daheim eigentlich problemlos. Mit mitbestimmen meine ich dass er entscheidet wann er ins Bett geht, dass er sich anzieht, ich versuche gewaltfrei zu kommunizieren etc. Ich bin natürlich auch nicht perfekt, dass gelingt alles mal besser mal schlechter. Mein chronisch kranker Mann hat eine schlechte Phase. Das könnte auch ein Grund sein. Er ist dann sehr streng mit ihm. Sonntag war so ein Tag, da konnte der Zwerg nix recht machen. Das hab ich mit meinem Mann dann besprochen und er hat ihm am Montag was von der Arbeit mitgebracht und gesagt, dass er ihn ganz arg lieb hat und das papa genervt, aber er dafür nix kann. Das sind aber Ausnahmetag, mein Mann hat das nicht oft.
Generell liebe ich mein Kind über alles und wenn ich erzählt bekomme, hinterfrage ich sein Verhalten. Und ich bin überzeugt davon, dass er ein guter ist, aber wenn ich ihn nach den warum frag sagt er, dass es Spaß macht. Und wie gesagt, während dem Verhalten ist er anders, nicht erreichbar. Das erschreckt mich.
Scheinbar ist mein Kind wirklich abgestempelt. Die Betreuerin meinte er macht das einfach so, da gibt's keinen Grund. Ich werde morgen mit der Leitung reden. Jeden Tag ne Auszeit, mindestens eine, haben die in der Krippe keine anderen Möglichkeiten?
Da würd ich mich massiv gegen wehren. Gegen den willen der eltern dürfen sie gar keine konsequenzen durchführen. Allerdings würd ich das sachlich argumentieren und gut wäre, wenn du eine lösung anregen könntest.gemeinsam mit den erzieherinnen eine strategie entwickeln.
Zitat von AnonymousDanke für deine Antwort. Ich glaube nicht das es die Kontaktaufnahme ist. Generell ist er eher introvertiert, aber in der Krippe sind das zwei Kinder die eigentlich zu seinen besten Freunden zählen. Gestern wurde mir berichtet das eine Mutter in der früh noch da war und ihrem Sohn noch vorgelesen hatte und er da kein Platz hatte und dann hat er angefangen das Kind zu ärgern, der ist einer der immer gleich los brüllt und die Mutter meinte dann das sie keine Lust hat meinem vorzulesen weil er ja nur tratzt. Und dann war dieses Kind sein Opfer. Das ist echt doof gelaufen. Fand es schade dass da die erzieher nicht eingegriffen hatten. Was bei dem anderen Kind vorausgegangen ist weiß ich nicht. Heute hab ich mir Zeit genommen und vorgelesen bis die andere Mutter gegangen ist. Wir sind übrigens öfter bei ihr eingeladen und versehen und eigentlich gut. Und wenn ich vorlese hören meistens ganz viele zu, naja. Und heute war es auch deutlich besser.
Ich denke schon das er so ein bisschen als Störenfried abgestempelt ist. Vor allem bei der neuen Leitung. Der verteilt eine Auszeit nach der anderen und so. Und von ihm höre ich auch immer so Sätze wie "also wenn ihr Sohn was nicht will hat man keine Chance..." worauf ich überzeugt "ja" antworte, weil ich das weder schlimm noch sonderlich untypisch finde. Keiner will Marionetten.
Unser Tagesablauf: Wie stehen auf, anziehen, frühstücken, mit den Bus zur Krippe. Das geht momentan problemlos, war schon mal schwieriger, aber ich hab das ganze etwas entspannt, und seit dem geht es echt gut. So dann Krippe bis um 2. Ich war da dann entweder arbeiten oder daheim. Dann fahren wir heim. Essen was. Der große Spielt oder liest während ich den kleinen hinlege, wenn das Baby schläft hab ich zeit für den großen. dann kommt Papa heim und dann wird raus gegangen, gespielt, abend programm mit essen und bettfertig machen, der große ist momentan vor Sonnenuntergang nicht müde also spielt er während ich den kleinen ins Bett bring und so um 10 Kuschel ich mich mit ihm hin und Feierabend. Alles daheim eigentlich problemlos. Mit mitbestimmen meine ich dass er entscheidet wann er ins Bett geht, dass er sich anzieht, ich versuche gewaltfrei zu kommunizieren etc. Ich bin natürlich auch nicht perfekt, dass gelingt alles mal besser mal schlechter. Mein chronisch kranker Mann hat eine schlechte Phase. Das könnte auch ein Grund sein. Er ist dann sehr streng mit ihm. Sonntag war so ein Tag, da konnte der Zwerg nix recht machen. Das hab ich mit meinem Mann dann besprochen und er hat ihm am Montag was von der Arbeit mitgebracht und gesagt, dass er ihn ganz arg lieb hat und das papa genervt, aber er dafür nix kann. Das sind aber Ausnahmetag, mein Mann hat das nicht oft.
Generell liebe ich mein Kind über alles und wenn ich erzählt bekomme, hinterfrage ich sein Verhalten. Und ich bin überzeugt davon, dass er ein guter ist, aber wenn ich ihn nach den warum frag sagt er, dass es Spaß macht. Und wie gesagt, während dem Verhalten ist er anders, nicht erreichbar. Das erschreckt mich.
Also, es ist natürlich immer ein bisschen Situationsabhängig. Aber nehmen wir mal dein obiges Bspw: Das ist doch so klar, und die Mama hat def falsch reagiert: Der Sohn wollte mithören, und hatte keinen Platz. Also macht er auf die falsche Art auf sich aufmerksam, im Grunde eine Art falscher Kontaktaufnahme, den er will ja etwas bestimmtes. Ich vermute mal im konkreten Fall wollte er auch einen schönen Platz haben. Anstatt dies auszusprechen, hat er angefangen zu ärgern. Es wäre schön gewesen, hätte die Mama nun aufgeschaut und quasi übersetzt: Oh, du hast keinen Platz, du möchtest auch mitschauen. Entschuldige bitte, dass habe ich nicht mitbekommen. Versuch das nächste mal, mir zu sagen, was du möchtest, anstatt zu ärgern, oder so und ihm Platz gemacht hätte.
Da die Erzieherin etwas negatives ausdrücken möchte, mit ihrem "da hat man keine Chance" hätte ich nicht "Ja" gesagt. Auch wenn du etwas anderes meinst, hätte ich es als Erzieherin in dem Moment als Zustimmung empfunden, dass du weißt, wie schwierig dein Junge ist. Da ich jetzt die genauen Situationen nicht kenne, mit denen die Erzieher konfrontiert sind, kann ich im Grunde nur Allgemein etwas sagen: Auszeit ist ganz blöd. er lernt nichts, außer im Zweifel, die negative Rolle für sich anzunehmen, und seine Impulse zu unterdrücken, wenn mit Strafe zu rechnen ist. Grundsätzlich würde ich dazwischen gehen und gegebenenfalls "übersetzen" und dann Alternativen mit dem Kind durchgehen. Gute Erzieher ( bei uns gab es mal in einer Gruppe einen ähnlichen Fall, habe n das Kind im Auge und deeskalieren im Vorfeld, also sie sehen bspw schon, ohje, der Junge hat kein Platz, wir wissen ja, was passiert, nehmen den Jungen an die Hand und und sagen dann schon für ihn: Du möchtest..., komm, wir fragen mal....
Ist er für Alternativen gerade nicht ansprechbar, bzw die Situation grad nicht auflösbar, warum auch immer, es muss aber deeskaliert werden, würde ich ihn aus der Situation nehmen, aber nicht auf einen Stuhl, als Auszeit, sondern bspw indem man mit ihm in eine andere Spielecke geht, versucht , ein anders Spiel anzuregen, oder ähnliches. Gerade wenn du sagst, er ist eventl schon abgestempelt, dann spürt er das und die Gefahr ist groß, dass er die Rolle für sich annimmt. ich würde also von jeder Reaktion abraten, die ihn in diesem Glauben bestärken könnte. Statt dessen sollten die Erzieher positive Momente stärker herausheben, er wird nicht immer so sein, er wird das auch mal gut machen, freundlich sein, teilen, hilfsbereit, sozial etc. darüber kann man dem Kind Rückmeldung geben. Das muss noch nicht mal ein Lob sein, ein Bemerken reicht.
Wie ist seine Position innerhalb der Gruppenstruktur? Habt ihr ein Patensystem? Das gibt's bei uns und das hat eine Superwirkung: Krümel hat noch einen großen Paten bspw, ist selber aber auch Pate seit er 4 ist. Sie haben jemand, der ihr Vorbild ist quasi, an den sie sich halten können etc, und selber als Pate kann man sein Wissen in allen Bereichen, auch sozialen, an jemanden abgeben.