ich lese euer Blog schon sehr lange und jetzt wollte auch ich mich mal an euch wenden. Wie man dem Titel schon entnehmen kann, gibt es im Grunde zwei Probleme.
1) Mein Sohn laeuft immer weg. Das ist ein grosses Problem, wenn wir mit ihm draussen unterwegs sind. Er geht nicht gerne an der Hand und ist sehr neugierig. Wenn wir mit ihm z.B. auf einen Spielplatz gehen, verbringt er die ersten paar Minuten auf dem Spielplatz, danach ist allerdings alles drum herum interessanter. Dabei erkundet er die Umgebung und entfernt sich immer weiter. Ich wuerde ihn gerne einfach mal spielen lassen, wie es andere Eltern auf Spielplaetzen machen, aber ich muss de facto immer hinterherlaufen, da er sonst verschwunden ist. Er kuemmert sich auch gar nicht darum, wo wir sind, er laeuft einfach weg weil er irgendwo interessantere Dinge gesehen hat. Wir haben das auf einem Platz auch mal getestet, er laeuft und laeuft und schaut sich nicht einmal um, wo wir gerade sind. Ich finde es besonders anstrengend, weil ich dadurch keine Pause machen kann, sondern immer hinter ihm hersprinten muss.
2) Mein Sohn hoert nicht auf uns. Gerade mit seinem oben genannten Weglaufen ist es ein Problem, dass er nur schlecht auf uns hoert. Wenn er z.B. laeuft und am Ende ist eine Strasse oder ein viel befahrener Fahrradweg, rufe ich seinen Namen und sage ihm, dass er anhalten und warten soll. Aber seine Neugierde ist in der Regel groesser und er laeuft weiter. Ich bin mir sicher, dass er mich versteht, da er keine Probleme mit den Ohren hat und manchmal auch reagiert, aber trotzdem weiter laeuft. Wie kann ich ihm beibringen, dass er, wenn ich bestimmte Dinge zu ihm sage, die wirklich beachten muss? Im Moment versuche ich ihm zu erklaeren, dass wir nach Hause gehen, wenn er wiederholt Richtung Strasse laeuft und nicht auf mich hoert. Dann muss ich allerdings nachher ein schreiendes Kind vom Spieplatz tragen.
Noch ein paar Infos zu meinem Sohn: er ist 2 1/2 Jahre und und geht seit der 10 Monate ist in die Kita. Das klappt auch gut und er fuehlt sich dort wohl, allerdings haben die dort auch die beiden oben genannten Probleme. Sprachlich ist er schon sehr weit und kann sich gut verstaendigen und versteht uns auch gut.
Vielleicht habt ihr eine Idee oder einen Tipp, was ich probieren koennte? Vielen Dank,
das hört sich echt anstrengend an. Du bist mit dem Problem allerdings nicht allein - es geht ziemlich vielen Müttern so, die ich kenne.
Ich fürchte, ich werde dein Problem, dass du mal eine Verschnaufpause brauchst, nicht lösen können. Aber du kannst deinen Blick auf das Problem des Weglaufens ändern. Denn eigentlich zeigt dein Sohn ja kein problematisches Verhalten (erstmal zumindest nicht): Er läuft einfach gern und er findet es auf Spielplätzen langweilig. Also ist es an dir, diese Situation zu verändern: Geh mit ihm nicht mehr auf Spielplätze, sondern geh mit ihm in einen großen Park oder auch Wald, wenn ihr den in der Nähe habt. Dort kann er laufen und laufen und laufen und erkunden, ohne, dass ihm langweilig wird und auch ohne, dass er ständig von Autos überfahren werden könnte. Für ihn auch interessant sind bestimmt wilde, unbebaute Plätze, wie man sie manchmal noch in der Stadt findet. Mit vieln Steinen, Erde statt Sand, Büschen, abgerissenen Hausruinen etc. Dort wird er ganz bestimmt länger spielen. Manchmal sehen auch Abenteuerspielplätze so aus - such mal danach. Oder, wenn du unbedingt eine Auszeit auf einem Spielplatz möchtest, dann such dir einen, der einen Zaun hat. Von dem er also nicht einfach so weglaufen kann.
Problematisch ist sein Weglaufen ja erst dann, wenn er an Straßen nicht anhält und nicht auf euer Stopp reagiert. Daher würde ich (ich beginne gerade bei meinem 18 Monate alten Sohn damit) schnell mit Verkehrserziehung anfangen. Ich zeige bei Ampeln immer, dass Rot ist und erkläre jedes Mal, dass wir erst bei Grün gehen dürfen. Ich zeige auf die vorbeibrausenden Autos und sage: 'Gefährlich!' Ich halte mit ihm (er läuft gerade erst) an jeder Straße an, zeige den Bordstein und sage, dass dort die Straße beginnt und er nur an Mamas Hand über Straßen darf. So habe ich das auch schon bei meinen großen Mädchen damals gemacht und es hat gut funktioniert. Natürlich musst du dafür immer dicht bei ihm sein, er darf da nicht zu weit vor laufen. Die Verkehrserziehung mache ich übriens nicht irgendwie extra am Tag, sondern halt immer zwischendurch. Immer, wenn wir irgendwo an Ampeln halten etc.
danke fuer die Tipps und den Link mit dem Rucksack.
Ich glaube ich muss wirklich einfach andere Orte zum Spielen fuer ihn suchen, bei denen er nicht so schnell weglaufen kann oder es nicht schlimm ist, wenn er sich entfernt. Ich hatte immer diese Vorstellung im Kopf, dass ich mir dabei auch mal eine Pause goennen kann.
Mit der Verkehrserziehung habe ich auch schon vor laengerer Zeit angefangen. Das klappt eigentlich auch sehr gut, aber ich habe die Befuerchtung, dass wenn er etwas interessantes gesehen hat und darauf zulaeuft, alles andere vergessen ist. Ich habe es bisher auch nicht ausprobieren wollen, ob er dann alleine anhaelt, wenn er an eine Strasse kommt. Aber gut, ich werde einfach noch oefter mit ihm ueben, dass er an der Strasse anhaelt und hoffe, dass er das auch irgendwann verinnerlicht hat und dann auch daran denkt, wenn er irgendwo hinlaeuft.
Viele Gruesse und vielen Dank fuer euer tolles Blog,