Meine Tochter, wird im Dezember drei, hat eine unglaublich niedrigen Frustrationstoleranz. Wenn etwas nicht sofort klappt wird stark jammernd um hilfe gerufen. Wenn wir sie ermutigen, e nochmal zu probieren, möchte sie das meist nicht. Manchmal probiert sie etwas nicht einmal aus, obwohl wir seh'n, das sie es eigentlich gern möchte. Ich vermute sie hat schon jetzt Angst vor dem Versagen. Wir haben sie immer viel gelobt. Habe neuerlich hier den Artikel über zu viel loben gelesen und der leuchtet mir auch ein,doch nun ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Zudem war sie ein unglaublich unleidliches baby! Hat immer viel geweint, war immer sehr unzufrieden. Diese zeit haben wir nur dank tragehilfe und federwiege überlebt. Durch diesen wesenszug haben wir ihr auch immer schnell geholfen, wenn etwas nicht geklappt hat. Auch hierin sehe ich einen Grund für das jetzige verhalten meiner Tochter. Ich sehe unsere Feier in er Vergangenheit, weiss aber nicht wie ich diesejetzt wieder beheben kann.ich Brauche da wirklich hilfe, denn so geraten wir durch das viele jammern sehr häufig aneinander. Sie geht übrigens noch nicht in die Kita und hat einen Bruder, der seit Oktober ein Jahr alt ist.
Ich bin uebrigebns generell ein Mensch der gerne positive Sachen hervorhebt und Menschen lobt, auch Erwachsene. So bin ich nunmal und ganz aaufhören wäre gegen mein Wesen aber ich achte bereits darauf, dass ich nicht immer "toll" sondern zB "ich sehe dich" sage.
Wie soll ich mich nun verhalten um ihre frustrationstoleranz zu erhöhen und ihr die Angst vorm Versagen zu nehmen?
Habe ich vielleicht zu wenig Informationen gegeben? Mich drückt schon lange diese frage und Ich weiss nicht wohin ich mich sonst wenden kann. Würde mich sehr über jegliche antworten freuen.
Hi, ich glaube zwar nicht, dass ich Dir groß helfen kann, aber weil sonst noch niemand geantwortet hat, schreibe ich einfach mal meine Gedanken dazu auf...
Ich hab meiner Maus auch immer sehr viel geholfen, einfach weil es sich so ergeben hat. Mit der Zeit fand ich dann auch immer mehr, dass sie Dinge doch öfter mal selbst probieren könnte, aber das wollte und will sie oft offensichtlich nicht. Warum das so ist? Keine Ahnung. Aber Versagensängste würde ich da nicht gleich hineininterpretieren. Sie ist halt ungeduldig (wie bei allem) und weiß, dass Mama es schneller erledigen kann. Sie schaut dann aber auch immer aufmerksam zu und so denke ich lernt sie ja auch etwas dabei. Andererseits will sie aber auch oft Dinge selbst tun, die sie einfach noch nicht kann. Da halte ich mich inzwischen wirklich (oft mühsam) zurück und lasse sie. Außer es besteht Verletzungsgefahr (weil sie z.B. mit dem scharfen Messer irgendwas alleine schneiden will). Sie will auch immer und überall helfen und wehe ich mache aus Versehen etwas, was sie machen wollte. Da gibt es lautstark Protest. Insofern denke ich, ist noch nicht alles verloren Wenn sie mich konkret um Hilfe bei etwas bittet, mache ich das auch. Ich finde es einfach nicht richtig Hilfe abzulehen, wenn explizit und nett danach gefragt wird und es auch kein Problem für mich darstellt. Allerdings versuche ich dabei sie so oft wie möglich einzubeziehen, also in der Form, dass wir die Dinge dann gemeinsam tun. Das findet sie auch immer sehr toll.
Was ich mich auch oft frage ist, ob meine Maus nicht auch der Typ ist, der seinen Aufmerksamkeitsspeicher eben durch "Hilfe" auffüllt. Ich bin z. B. selbst jemand, der sich hauptsächlich dann geliebt fühlt, wenn mir jemand hilft. Sollte das der Fall sein, wäre ein Ablehnen der Hilfe aus meiner Sicht wirklich schlimm. (Dazu les Dir doch mal den Artikel hier durch "Warum Kinder ständig unsere Aufmerksamkeit verlangen." - falls Du den noch nicht kennst.)
So, weiß nicht ob Dir das weiterhilft.. wäre übrigens auch um eine "Expertenmeinung" zu dem Thema dankbar, da meine Maus ja wie gesagt ähnlich ist.
Ich könnte mirvorstellen, dass es ihr helfen kann, immer wieder kleinere und lösbare aufgaben zu bekommen (natürlich so, dass es für sie nicht offensichtlich eine aufgabe ist), die sie mit etwas aufwand gut lösen kann. Also z.b. die jacke, die grad so in reichweite hängt auf zehenspitzen herunterangekn usw.
So merkt sie immer und immer wieder, dass sie etwas kann auch wenn man sich dafür kurz (oder später länger) anstrengen muss und hat das aha-erlebins.
Ist sie überall und zujeder zeit so? Oder gibt es umstände, personen bei denen es besser oder schlechter ist?
Also es ist so, dass ihre Frustrationstoleranz etwas höher ist wenn sie satt und ausgeschlafen ist. Oder wenn sie im "flow" Israel. Dann kann es mal passieren, dass sie Dinge drei oder viermal probiert bis sie es aufgibt und sie dann auch da herausreisst. Ob ihr verhalten bei anderen als mir und dem Papa anders ist, kann ich nicht beurteilen, da sie wirklich sehr sehr selten mit anderen erwachsenen alleine ist. Wir haben einfach nicht so eine Grosse Familie. Und teilweise sind potenzielle aufpasser gesundheitlich angeschlagen. Sprich, sie ist eigentlich immer mit mir zusammen anfordert dies auch sehr stark ein. Hauptsachemeisst ich bin imraum und Spiele mit ihr oder TU nichts. Sobald ich im selben Raum etwas anderes mache HB Wäsche aufhängen etc,fordert sie mich zum spielen auf. Im Haushalt komme ich zu nix...
Wenn Versuche eingemottet ihr zusammenzustellen machen sehnlich oftmals So wenn schon ein eigener Versuch vorangegangen ist. Dann will sie immer dass ich es alleine mache. Ich helfe Uhr wirklich viel wie ich finde und lehne auch nie patzighilfe ab Sonden versuche ihr zu erklären, dass sie die auch mal alleine ausprobieren soll und ich zur Not Rennstrecke nicht klappt immernoch da bin.
Diese kleinen Aufgaben im Alltag zu stellen ziert dich sinnvoll an, ich finde Umsetzung jedoch schwierig. Natürlich bewerkstelligt sie schon viele kleine Hürden des Alltags aber irgendwie zieht sie daraus keine positive Bilanz
Ich würde auch immer noch mal überprüfen, ob dein Blick sich da eventuell etwas verfälscht hat, weil du dich bei diesem Thema so sorgst. Hat deine Tochter überhaupt das Bedürfnis die Aufgabe zu lösen oder geht es z.B wie oben beschrieben darum deine Aufmerksamkeit zu gewinnen? Gibt es eventuell Bereiche, bei denen sie ganz viel Ausdauer zeigt, die dir nur schon so selbstverständlich vorkommen, dass du sie übersiehst? Ich gebe dir mal ein Bespiel: Meine Freundin erzählte mir vor Jahren, sie würde sich Sorgen um die Entwicklung der Feinmotorik bei ihrer Tochter machen. Diese wäre überhaupt nicht in der Lage einen Steckwürfel zu bedienen, dabei hätte sie längst das richtige Alter - aber sie verstehe es einfach nicht. Sie führte mir dies auch vor, in dem sie ihre Tochter lockte, bat und so ziemlich alles tat, damit diese mit dem Würfel spielte. Die versuchte es halbherzig für 30 Sekunden und wollte dann nicht mehr. Mama, die ja jetzt mit mir besprechen wollte was ich denke, sagte ihrer Tochter, heute sei ein Ausnahmetag und sie könne sich ein kurzes Video auf dem Computer anmachen. Die Tochter tapste also zum Computer und bediente die Maus, um ihr Video zu starten. - Ich viel angesichts dieser feinmotorischen Hochleistung fast vor Lachen vom Sofa. (Damals war ich noch kinderlos, sonst wäre ich bestimmt Taktvoller gewesen.)
Meine Tochter hat oftmals nicht das Bedürfnis das Problem (allein) zu lösen und das ist ja ein Aspekt weshalb ichmir sorgen mache... sie hat nie besonders viel explorationslust gezeigt, auch darüber mache ich mir Gedanken. Ich denke immer dass das nicht "normal" ist.
Übrigens sorry für das teilweise kauderwelsch. Blöde autokorrektur... Ich bemühe mich um Besserung
entschuldige die späte Antwort, wir sind gerade wirklich so richtig heftig in Zeitnot, so dass wir leider viel zu selten hier sind.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich da durchaus einen Zusammenhang erkenne. Wenn man das Kind recht ausführlich und oft lobt, dann stellt sich eine Angst vor dem Scheitern ein. Das haben Studien recht eindrucksvoll gezeigt (zum Googeln: Carol (?) Dweck). Kinder die gelobt wurden, erledigten Folgeaufgaben äußerst ungern. Wenn dann noch dazu kommt, dass man viel unterstützt (was ich verstehen kann!), dann hat das einfach einen Einfluss auf des Selbstbild.
Den ersten Schritt bist Du ja schon gegangen - Du hast erkannt, was die Ursache sein könnte. Ich bin sicher, dass Du - wenn Du versuchst, Dein Verhalten umzustellen - recht schnell siehst, dass das die Situation ändert. Nimm Dich beim Helfen zurück, bau Selbstvertrauen auf, indem Du kleine Aufgaben lösen lässt und den Schwierigkeitsgrad langsam steigerst und freue Dich einfach mit: "Du hast es geschafft!".
Man denkt immer, dass sich das merkwürdig anfühlt - aber das vergeht...