ich habe drei Jungs (4J, 2,5J und 6Mo) und unser Großer stellt mich zur Zeit sehr auf die Probe.
Ich habe schon so viel von Euch lernen dürfen, danke dafür!
Ein großes Problem bei uns ist, dass mein Großer häufig total überdreht und ich dann gar keinen Zugang mehr zu ihm habe; er schlägt, boxt, albert, flucht, tobt und spuckt, ist richtig wild. Über meine Bitte "Runterzufahren", ein klares lautes "Stop" oder Zureden lacht er nur, das verstärkt eher.
Beim letzten Mal habe ich den Raum verlassen, um auch das Baby zu schützen, er hat gegen die Tür getreten und randaliert. Schwieriger wird es wenn der Mittlere miteinsteigt, dann puschen sie sich gegenseitig. Das Gleiche haben wir auch bei Freunden, kaum sehen wir Kindergartenfreunde, kippt bei meinem Sohn ein Schalter und er ist richtig albern und überdreht, flucht. Mir ist das oft sehr unangenehm, vor allem, dass ich dann gar nicht auf meinen Sohn einwirken kann.
Wenn Freunde zu Besuch sind, spielt er sich gegenüber seinem Bruder auf und ist extrem grob und ärgert, damit die anderen Kinder lachen oder mitziehen und sie zusammen den kleineren ärgern können.
Ich habe meinem Sohn schon zugeflüstert, dass die anderen Jungs ihn auch ganz ohne Albern gern mögen, hilft nicht. Wir haben auch schon eine Geste vereinbart, die ich mache, damit er weiss, jetzt wird es zu doll... hilft selten. Wie kann ich besser reagieren? Wie finde ich Zugang zu meinem Sohn in diesen Situationen?
Wenn Kinder miteinander albern sind, kommt man als Erwachsener nicht mehr ran. Du hast recht - er macht das, um von den anderen angehimmelt zu werden und ihre Lacher etc zu provozieren. Mit Worten und Erklärungen erreichst du ihn aber nicht, auch nicht hinterher. Meine Theorie ist, dass er durch euer drittes Kind gerade zu wenig Aufmerksamkeit bekommt und sie sich über Quatsch machen (auch den unangenehmen Quatsch) von seinen Peers holt. Leider ist das ne schlechte Taktik, weil die Kinder das gern mit in die Schule nehmen und dort dann Klassenclown werden und in dieser Rolle dann steckenbleiben.
Ich würde ihm in Alltag sehr viel Aufmerksamkeit geben und zur Zeit nicht schimpfen oder weggehen oder so. Wenn er randaliert, sagt er nur sehr deutlich, dass es ihm schlecht geht. Die Antwort darauf sollte nicht sein, ihn allein zu lassen oder zu schimpfen, sondern zu sagen: 'Ich höre dich. Dir geht es nicht gut. Ich kümmere mich um dich. Tut mir leid, dass du zu kurz gekommen bist.'
Es ist eine sehr schwierige Situation für dich. Ich hoffe, ihr biegt das geneinsam wieder gerade. Viel Glück!