Hallo, seit dem 28. September, also mittlerweile seit sechs Wochen, wird meine Tochter (Mauskind ist jetzt 57 Wochen alt) in der Kita eingewöhnt. Es klappt gar nicht. Die ersten drei Tage lief es ganz gut. Dann bin ich immer mal raus gegangen und sie hat bitterlich geweint. Solange ich im Gruppenraum bin, ist alles gut und sie spielt, weicht allerdings nicht weit von meiner Seite. Sobald ich aber den Raum verlasse, fängt sie an zu weinen. Beruhigen lässt sie sich wohl, allerdings nur solange sie auf dem Schoß der Erzieherin sitzt. Wenn sie sie absetzt, beginnt das Mauskind erneut zu weinen. Noch dazu kommt, dass sie seit dem Kita-Start fremdelt. Das hat sie vorher nie und nun mag sie nur noch von Papa und mir auf den Arm genommen werden, zumeist sogar nur von mir. Das erschwert natürlich alles. Seit der vergangenen Woche kommt es mir nun so vor, als würden wir nach Wochen des relativ langsamen Eingewöhnens nun das Hau-Ruck-Prinzip anwenden. Ich gehe mit dem Mauskind in den Raum, die Erzieherin nimmt das Kind entgegen und ich muss raus gehen und warte eine Stunde, bis sie mir gebracht wird. Sie weint ganz bitterlich und klammert sich an mich, wenn ich sie an die Erzieherin abgebe. Mir bricht das Herz und ich mache mir zunehmend Sorgen, ob wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Ein wirkliches Konzept sehe ich bei der ganzen Eingewöhnung nicht und mir graust vor jedem neuen Tag. Meine Fragen sind nun: sollen wir so weiter machen und abwarten, bis es besser wird? Das raten nämlich die Erzieherinnen und meinen, irgendwann wird es schon. Und die zentralste Frage: kann mein liebstes Mauskind oder unsere Bindung möglicherweise sogar Schäden davon tragen?
Ich hoffe, das kommt jetz nich zu übertrieben rüber. Ich bin selber total hin- und hergerissen. Und jeder, dem ich davon erzähle, rät mir, abzuwarten und, dass das schon irgendwann besser wird. Nur stell ich mir eben die Frage, ob es für meine Tochter eine Qual ist und ich ihre Bedürfnisse grade komplett übergehe. Ach, es ist so schwierig
Kein Rat von mir, nur Mitgefühl. Kann dich sehr gut verstehen. Mir graust jetzt schon von der Eingewähnung und die startet erst im August! Habe echt Angst. Wenn ich dann andere Mütter erzählen höre, weinen, schreien und es fällt so schwer, ABER irgendwann wird es besser und es muss sein und das Kind kann ja nicht ewig weinen sondern hört irgendwann auf.... Erinnert mich immer ans Ferbern Das KANN doch nicht normal sein! Muss eine Eingewöhnung mit tagelangem Kampf und (anhaltenden) Tränen verbunden sein? Jeder sagt immer weiter machen und es ist normal und bei jedem so. Aber trotzdem geht mir das so gegen meine Überzeugung. Wenn man doch merkt, es geht dem Kind (und einem selbst auch!) nicht gut dabei?! Klar, irgendwann MUSS man wieder arbeiten und dann geht es nicht anders. Aber die Erzieherinnern sollten doch bemüht sein, es so schmerzlos wie möglich zu machen, gerade wenn du noch Zeit hast? Nur zu sagen, weitermachen um jeden Preis, ich weiß nicht. Tut mir leid Aber vielleicht merkt deine Kleine auch deine Angst/Unsicherheit und das erschwert das Ganze? Ich bin mir bei uns jetzt eigentlich schon sicher, wir werden Probleme kriegen, einfach weil ich mir schon so Gedanken mach. Bin selber nie gern in KiGa gegangen und auch heute noch fühle ich mich da (war letztens Tag der offenen Tür) einfach nur unwohl (und es ist nicht "mein" KiGa). Also: mich würden hier auch die Meinungen und Erfahrungen der Anderen interessieren und ich wünsche euch, dass es schnell leichter wird und die auch richtig und gut erscheint. Alles Liebe!
Ja, irgendwann hören sie auf. Irgendwann wirds besser. Von außen gesehen auf jeden Fall. Ob es im Kind genauso aussieht, das wissen wir nicht.
Ein Kind darf beim Abschied weinen und auch protestieren. Das ist normal. Es will ja nicht ohne Mama da bleiben. Lässt es sich schnell beruhigen und trösten, kann man davon ausgehen, dass es für das Kind in Ordnung ist.
Ich (Erzieherin) habe mal ein Kind im Alter von ca. 9-10 Monaten über 2 Monate hinweg eingewöhnt, weil ich der Meinung war, das braucht es. Der Vater (in dem Fall) war viele Stunden bei uns im Raum und hat nur dagessen und die Spielavancen der anderen Kinder ertragen ^^
Irgendwann hatte ich dann das Gefühl, dass es nun in Ordnung ist und wir die Abwesenheit steigern können. Trotzdem hat es geweint. Aber auf meinem Arm wars ok. Erst nur wenige Stunden (von 9-12) dann irgendwann mit Schlafen (bis 14 Uhr). Mittagessen kam auch erst spät, war da aber unsere Rettung (das Kind isst so richtig gern und mit Genuss).
Meist wird nach dem berliner modell eingewöhnt. Das heißt: die eltern sind die ersten drei Tage IMMER mit dem Kind ZUSAMMEN in der Einrichtung. Sebst wenn die Eltern mal eben auf die Toilette müssen sollten sie das Kind mitnehmen. Am vierten Tag, wenn bis dahin alles gut läuft, gibt es den ersten Trennungsversuch von wenigen Minuten (je nach Alter des Kindes). Mit Verabschiedung! Dann kommt die Person wieder und es geht nach Hause. Der Zeitraum wird weiter ausgedehnt bis das Kind die angestrebte Zeit über dableiben kann. Dinge wie Essen und Wickeln werden in den ersten Tagen auch immer von den Eltern übernommen und nach und nach von der Erzieherin ersetzt.
Klappt die erste Trennung nicht, wartet man ein paar Tage und verfährt erstmal so wie am Anfang.
Dann gibts auch noch das Münchner Modell, das kenn ich aber nicht so gut.
Wars bei euch auch so? Oder ähnlich? Ich habe es oft erlebt, dass es bei Kindern um den 1. Geburtstag rum am allerschwierigsten war mit der Eingewöhnung. Bis ca. 8 Monat gehts ziemlich leicht und dann wieder ab 2/ 2,5 Jahren. Vorher weil das Fremdeln und Angst vorm Weggehen noch nicht so stark sind, hinterher, weil sie es besser verstehen können.
Welche Möglichkeiten habt ihr denn? Musst du wieder arbeiten? Längere Eingewöhnung? Nochmal von vorne beginnen? Nochmal in ein paar Monaten versuchen?
@Enomis: Warum fühlst du dich unwohl dort? Kannst du das an etwas festmachen? Vielleicht ist es nicht die richtige Kita für euch (wenn ihr denn die Wahl haben solltet)? Wenn die Eltern sich unwohl fühlen überträgt sich das wirklich oft auf die Kinder. Wäre es in dem Fall möglich, dass der Papa die EIngewöhnung macht, wenn er eine andere Einstellung hat? Das klappt oft besser, vor allem, wenn die Mama Bezugsperson Nr1 ist...
keine Sorge, ich finde nicht, dass du übertreibst. So wie du schreibst, könnte ich das vor etwas über einem halben Jahr gewesen sein.
Mein Sohn ist jetzt 20 Monate alt, wir haben ihn mit 11 Monaten angefangen bei einer Großtagesflege einzugewöhnen und einfach war das auch nicht.
Ich glaub mittlerweile, dass bei vielen Kindern die Zeit um den ersten Geburtstag sowieso eher schwierig und von großer Anhänglichkeit geprägt ist. Vielleicht ist es einfach ein doofer Zeitpunkt zum Eingewöhnen, bei uns war es auf jeden Fall so.
Aber ist ja auch egal jetzt, ihr seid ja auch schon mittendrin. Bei uns war die Eingewöhnung auch echt schwierig und wir dachten das wird nie was. Fiete hat auch oft geweint und es hat mich wirklich Zerissen. Ich würde beim Weinen zwischen zwei unterschiedlichen Arten unterscheiden.
Fiete hat beim Abgeben grad am Anfang eigentlich immer geweint, sich dann aber, kaum das wir weg waren schnell beruhigen lassen (ja, ich hab vor der Tür gesessen und gelauscht ). Das finde ich ok, wenn auch wirklich nicht schön. Er zeigt durch das Weinen, dass er es doof findet, dass Mama oder Papa weggeht und er lieber möchte, dass wir da bleiben. Versteh ich gut, ich hab ja häufig auch keine Lust arbeiten zu gehen.
Anders wäre es, wenn das Kind sich so gar nicht beruhigen ließe. Dann würde ich sagen es ist das Vertrauen zur Tagesmutter/Erzieherin noch nicht gut genug und ich würde noch mehr gemeinsame Zeit dort verbringen.
Aber du schreibst ja, dass deine Tochter sich gut beruhigen lässt. Das klingt für mich eher nach "Fall 1", wenn auch aus der Ferne schwer zu beurteilen.
Das sie sich nicht Absetzen lässt finde ich nicht ungewöhnlich. Fiete hat die ersten Wochen ausschließlich auf dem Arm seiner Tagesmutter verbracht und einige andere Kinder deren Eingewöhnung ich später dann auch mitbekommen habe, haben sich genau so verhalten. Ist es denn keine Option, dass die Erzieherinnen sie einfach ein bisschen rumtragen?
Auch das verzweifelte Weinen beim Wiedersehen kenne ich gut, das war bei uns ganz genau so. Ich glaube sobald ich wieder da war, fiel der ganze Stress der Zeit davor von ihm ab. Manchmal ließ er sich eine ganze Weile kaum beruhigen. Aber ich hatte ihn im Arm und er konnte sich ausweinen. Ich denke das ist dann einfach wichtig.
Unsere Eingewöhnung war auch ein bisschen Hau-Ruck-mäßig am Ende. Aber erstaunlicherweise ging es dann auch plötzlich. Das Verfahren Hingehen, Kind Übergeben, Verabschieden und schnell weg hat sich echt bewährt. Ich hab dann wie gesagt immer noch vor der Tür gewartet, ob er sich auch wirklich beruhigt. Aber das klappte immer.
Danach hat die Tagesmutter uns manchmal Fotos gezeigt, wie er fröhlich spielt. Das hat mir sehr gut getan, denn ansonsten erlebt man ja immer nur die Verzweifelten Phasen. Wäre das vielleicht möglich bei euch?
Bei uns ist es dann wirklich schnell besser geworden. Das Weinen beim Abholen ist bald ganz verschwunden, beim Abgeben weint er auch heute noch manchmal, häufig gehts aber auch ohne. Ich weiß, dass er total gern dort spielt und sobald ich weg bin ist er total fröhlich da. Letzte Woche hatten sie neues Spielzeug und er ist vollkommen begeistert noch mit Jacke und Mütze reingestürmt
Ich weiß auch nicht recht was ich dir raten soll. Keine Ahnung, ob das bei uns nun gut gelaufen ist, ob die Eingewöhnung so ok war. Ihr seid aber wirklich nicht allein, ich glaub das erleben ziemlich viele Eltern. Eingewöhnung ist leider häufig einfach nicht einfach.
Vielleicht helfen dir unsere Erfahren ja ein bisschen. Höre auf dich und deine Tochter, ihr werden das bestimmt hinbekommen!
vielen vielen ganz lieben Dank für eure tollen Antworten! Ich bin froh, dass mir da so viel Verständnis entgegen schwappt. Sonst hab ich es nämlich eher mit: "da musst du jetzt durch, das ist nunmal so" zu tun.
Ich hab nun auch schon über mögliche weitere Optionen nachgedacht: Vllt. pausieren und danach den Papa die Eingewöhnung übernehmen lassen oder jetzt dem Papa das Zepter übergeben oder mglw doch lieber eine Tagesmutter? Noch muss ich nicht wieder arbeiten, aber Mitte Januar gehts wieder los, daher dachte ich, wir fangen ganz stressfrei mit der Kita an, sie würde jetzt eh nur 4-5 stunden gehen, so dass sie eben ein paar Stunden schön spielen kann uns mit anderen Kindern zusammen ist, wir aber eben danach auch noch Zeit zusammen haben. Und es war mir eben wichtig, dass sie sicher eingewöhnt ist, wenn ich wieder anfange zu arbeiten. Dass es nun so lange dauert ... aber gut, es ist, wie es ist. Heute kann ich allerdings einen kleinen Lichtblick vermelden, sie hat sich gut beruhigen lassen in der Stunde im Gruppenraum, hat sich wohl auch mal vom Schoß der Erzieherin runter getraut und war auch eine gewisse Zeit ohne Nuckel. Zum Schluß war sie so ko, dass sie auf dem Schoß der Erzieherin eingeschlafen ist Ich werte das mal als Zeichen von Vertrauen!?
Die Erzieherin ist glücklicherweise sehr verständnisvoll und sagt, wenn sie jetzt auf dem Schoß sitzen möchte, dann machen wir das eben so. Ich denke und hoffe, mit der Zeit wird sich das geben.
Und ihr habt recht, meine Einstellung war in den vergangenen Tagen sehr kontraproduktiv, da muss ich unbedingt dran arbeiten. Ich hoffe, es geht nun bergauf. Ich werde berichten, wie die nächsten Tage laufen.
Ich wollte Dir ein bißchen Mut zusprechen. Bei uns war die Situation ähnlich nach 6 Wochen. Allerdings war meine Tochter da schon 20 Monate alt. Die Lösung bei uns war, dass die Erzieherin ganz viel mit meiner Tochter alleine gemacht hat (Frühstückswagen holen, Handtücher einsammeln und in die Waschmaschine bringen und so) und dass sie mit ihr den Gruppenraum verlassen hat, wenn es meiner Tochter da zuviel wurde. So haben sie eine tolle Bindung zueinander aufgebaut, und an einem Tag an dem niemand damit gerechnet hat, gab es plötzlich einen Abschied ohne Tränen (die Tage vorher hat sie sich aber schon immer gut und schnell trösten lassen).
Heute, nach 2,5 Monaten Kindergarten, muss die Erzieherin meine Tochter schon daran erinnern, der Mama noch Tschüß zu sagen
Zitat von Lenina@Enomis: Warum fühlst du dich unwohl dort? Kannst du das an etwas festmachen? Vielleicht ist es nicht die richtige Kita für euch (wenn ihr denn die Wahl haben solltet)? Wenn die Eltern sich unwohl fühlen überträgt sich das wirklich oft auf die Kinder. Wäre es in dem Fall möglich, dass der Papa die EIngewöhnung macht, wenn er eine andere Einstellung hat? Das klappt oft besser, vor allem, wenn die Mama Bezugsperson Nr1 ist...
Kann ich garnicht an was Genauem fest machen. Bin selber als Kind sehr sehr ungern gegangen. Auch Ferienfreizeiten waren ein Zwang für mich. Und noch heute fühle ich mich wohler, wenn nicht so viele Menschen / Gesprächspartner da sind und man sich eher im kleinen Kreis bewegt (daher dieses Forum hier ). Der Lärm, das Gewusel... k. A. Dann hab ich auch gern die Kontrolle über alles und meinen Sohn in die Obhut von Wildfremden geben und nicht dabei sein zu können.... Hab ihn jetzt noch nie wo anders außer bei Papa gelassen Klammer wohl etwas
Kenne privat und von meiner Arbeit her ein paar Erziherinnen und klar sollte man das nicht verallgemeinern, aber die haben alle entweder komplett konträre Vorstellung von Er-(Be-!)ziehung als ich oder einfach ne Schraube locker, sorry. Will dich damit nicht beleidigen! Ich weiß, dass die (hoffentlich) die Ausnahme sind und es Unterschiede gibt. Aber halt auch in den Häusern an sich. Würde so gern in ein Montessori Kinderhaus. Aber das einzige hier weit und breit ist 35 km weg und das ist leider einfach absolut nicht machbar Die KiTa ist alt und beengt und es gibt soo viel Plastikspielzeug Und leider haben wir keine Wahl (außer beantragen, begründen und dann hoffen, dass ein Platz frei ist, aber hier sind alle KiTas zu klein, die Gruppen teilweise schon ausgezogen etc., lohnt sich überhaupt nicht, es zu versuchen, das haben wir auch direkt gesagt bekommen )
Achso, Eingewöhnung mit Papa: daran hab ich auch schon gedacht. Wäre nur doof, weil ich ja zuhause bin und Papa sich Urlaub holen müsste. Wenn ich ihn drum bitten würde, würde er es bestimmt machen. Aber fänds irgendwie blöd. ... und da wäre wieder die Kontrolle. Klar vertrau ich meinem Mann. Er ist ja auch der Einzige, bei dem ich den Kleinen bis jetzt allein gelassen hab Aber er hat zum "Quengeln" halt schon ne andere Einstellung als ich ("Das ist kein Quengeln, er brüllt!!" ). Ihm würde es viel leichter fallen, den Kleinen irgendwo abzugeben und weinend zurück zu lassen. Wäre in dem Fall natürlich gut. Aber ich hab die Hoffnung, dass ich eher in der Lage wäre "ich will nicht, dass du gehst, bleib in der Ecke sitzen" unterscheiden zu können von "bitte lass mich nicht hier allein zurück, ich fühl mich total verlassen, verzweifelt und habe Angst. Ich kann nicht hier bleiben, ohne Schaden zu nehmen..." .... k. A., ob irgendjemand versteht, wie ich es meine? Aber ist ja noch soo lang. Wer weiß, wenn es mit einem Geschwisterchen bis dahin nicht klappt, überlege ich sowieso noch ein drittes Jahr Elternzeit hintendran zu hängen. Vielleicht ändert der Kleine sich ja auch bis dahin so, dass er sehr gerne allein bei anderen Kindern ist. Momentag beobachtet er lange lange alles von meinem Arm aus und nur wo wir wirklich regelmäßig sind, geht er allein seiner Wege. (Z. B. bei meiner Mutter: seit 10 Monaten bin ich jede Woche einen Mittag bei ihr und erst seit 3 Wochen verlässt er freiwillig mit ihr den Raum zum Spielen und kommt nach ca. 5 Minuten mit "Mama?" zurück auf mich gekrabbelt )
Aber es ist ja noch sooo lang hin damit bei uns. Jetzt gehört erst mal alles Daumendrücken Tillibilli und ihrer Kleinen! Schön, dass es hier einen Lichtblick gibt! Und dass die Erzieherin bereit (und es personell auch möglich) ist, die Kleine so lange sie es braucht, auf dem Schoß zu halten ist doch wirklich gut. Viel Glück weiterhin!
@ Simone: Der Unterschied zum Ferbern ist, dass da Kind nicht alleine verzweifelt vor sich hin weint und irgendwann resigniert, dass ihm eh niemand hilft, sondern dass es ja erst zu einer Trennung kommt, wenn eine stabile Bindung zu einer Erzieherin aufgebaut wurde, die den Abschiedsschmerz des Kindes aktiv und liebevoll begleitet, das Kind also lernt: "Schade, dass Mama geht! Das macht mich traurig. Aber wie schön, dass da jemand ist, der sich um mich kümmert und mich tröstet!" Wenn man sich vor Augen führt, wie wichtig laut Bindungstheorie auch weitere Bezugspersonen sind, dann kann man vielleicht eher das Positive sehen: Das Kind GEWINNT eine neue Bezugsperson (und natürlich neue Erfahrungen, Freunde, soziale Interaktion, es lernt so viel durch Lernen am Modell, es erweitert seinen Horizont, es kann sich ausprobieren, es profitiert enorm vom automatischen Sozialverhalten, bewegt sich viel freier als wenn die Aufmerksamkeit der Mutter gesucht wird, etc pp).
@ TE: Ich kann auch nur wärmstens empfehlen, die Eingewöhnung vom Papa übernehmen zu lassen, wenn das irgendwie geht. Mein Großer wurd über ca 6-8 Wochen von seinem Papa eingewöhnt: Ohne eine einzige Träne! Er ist allerdings auch einfach ein anderer Typ als der Kleine, bei dem es leider schon sehr viele Tränen gab (und der von mir eingewöhnt wurde). Ich bin für Eingewöhnungen nicht gemacht, mich macht das echt fertig. Obwohl wir wirklich die WELTBESTE Einrichtung haben, das ist ein absolutes Paradies da. Mit welcher Geduld da z.B. auf die Kooperation meines Kindes gewartet wurde... Nunja, also falls es möglich ist, würde ich mal schauen, ob dein Mann zumindest das Hinbringen morgens übernehmen kann. Außerdem hat meinem Kleinen sehr ein festes Ritual geholfen: Wir kommen an, ziehen uns um, ich setze mich auf die Treppe und lese ein Buch vor. Danach liest ihm seine Erzieherin ein anderes (aber jeden Tag das gleiche!) Buch vor. Beim Vorlesen dieses Buches hat er sich dann seeehr schnell beruhigt. Irgendwann machte es klick und er weinte morgens gar nicht mehr. Inzwischen brauchen wir auch das Ritual nicht mehr. Ebenfalls hat ihm geholfen, dass er immer sein Kuscheltier im Arm hatte. Ich hab mich gewundert, weil er zu hause gar nicht hängt und ich diesem Vorschlag der Erzieherin keine erfolgschancen eingeräumt hatte. Aber für ihn war das wirklich schön, sein Schaf im Arm zu halten, und die Erzieherinnen konnten daduch einen besseren zugang zu ihm finden. "Mag dein Schaf auch mit uns frühstücken?" "Wo soll es denn sitzen?" "Oh, dein Schaf möchte dich auch trösten! Wir singen dir was vor:..."
Ich wünsche dir von Herzen, dass es bald besser läuft!
Zitat von laetizia@ Simone: Der Unterschied zum Ferbern ist, dass da Kind nicht alleine verzweifelt vor sich hin weint und irgendwann resigniert, dass ihm eh niemand hilft, sondern dass es ja erst zu einer Trennung kommt, wenn eine stabile Bindung zu einer Erzieherin aufgebaut wurde, die den Abschiedsschmerz des Kindes aktiv und liebevoll begleitet, das Kind also lernt: "Schade, dass Mama geht! Das macht mich traurig. Aber wie schön, dass da jemand ist, der sich um mich kümmert und mich tröstet!" Wenn man sich vor Augen führt, wie wichtig laut Bindungstheorie auch weitere Bezugspersonen sind, dann kann man vielleicht eher das Positive sehen: Das Kind GEWINNT eine neue Bezugsperson
Klar, aber leider kommt es bestimmt auch oft genug zu einer Trennung, wenn noch keine stabile Bindung zur Bezugserzieherin aufgebaut ist, einfach nur weil dann eben nach dem "Konzept" der KiTa der Zeitpunkt gekommen ist und es "normal" ist, die Trennung herbei zu führen. Und es gibt auch Eltern (habe es genau so schon erzählt bekommen), die dann einfach gehen, weil es ja "normal" ist, dass das Kind weint. Und dann ist es manchmal eben leider nicht nur das "schade"-Weinen, sondern das Kind weint - meiner Meinung nach halt mit JKKSL vergleichbar - alleine (auf dem Arm einer ihm noch fremden und nicht gebundenen Person) verzweifelt vor sich hin und resigniert irgendwann. Und dann heisst es: "seht ihr, es ist normal, es hört irgendwann auf". ... das mag die Ausnahme sein, aber es gibt sicherlich Einrichtungen, die an einem bestimmten Zeitpunkt auf die Trennung bestehen und auch Eltern, die da einfach mit machen, auch wenn das Kind noch nicht so weit ist. Und davor habe ich Angst.... (in unserer KiTa hängt ein Plan, nach dem die Eingewöhnung verläuft (glaub Berliner Modell); was ist, wenn das Kind an Tag X eben noch nicht so weit ist? Hört man dann auf mein Kind? Ich hoffe doch sehr, dass drauf geachtet wird, ob bzw. wie schnell sich das Kind beruhigt und das Weinen nicht pauschalisiert wird, weil es so sein muss und normal ist. Und dass ich mich dann nicht verunsichern lasse... Aber es ist ja noch lange hin.
Tillibilli, wie läuft es diese Woche bei euch weiter?
Enomis, das was du da beschrieben hast, davor hatte und habe ich auch am meisten Angst. Aber die Erzieherin hat mir immer versichert, sie würde rauskommen mit meiner Tochter, wenn sie sich nich beruhigen lassen würde. Da muss man dann wohl drauf vertrauen. Ich kann gutes vermelden: am Donnerstag hat sie zwar beim betreten des gruppenraumes geweint, sich dann aber weinend mit offenen Armen zu ihrer Erzieherin gedreht u sich wohl bald beruhigt u dann auf ihrem Schoß gespielt. Und am Freitag hat sie sich dann das erste mal vom Schoß getraut und frei im Raum gespielt, sogar als ihre Erzieherin kurz den Raum verlassen hat, um mir die gute Nachricht zu vermelden. Ich bin nun viel zuversichtlicher und hoffe, dass es jetzt bergauf geht und der Knoten geplatzt ist. Danke für eure lieben Worte
Tillibilli: da mein Sohn ebenfalls seit kurzem im Kindergarten ist, habe ich den Thread besonders interessiert verfolgt und freue mich sehr, dass es nun bergaufgeht. Ich drücke Dir die Daumen, dass sich diese positive Entwicklung in den nächsten Wochen verfestigt. Die Erzieherin klingt auf jeden Fall sehr sympathisch und ich finde es schön, zu lesen, dass sie Deiner Tochter die Nähe schenkt, die sie braucht.
Enomis: vielleicht als kleiner Mutmacher: obwohl mein Sohn es nicht anders kannte, als dass ich oder sein Papa bei ihm waren und obwohl der Kindergarten hier im Dorf nicht gerade ideal ist (20 Kinder mit 3 Erzieherinnen, er ist mit Abstand der Jüngste), lief die Eingewöhnung, bei der er knapp 2 Jahre alt war, völlig ohne Tränen ab. Er wurde nach dem Berliner Modell eingewöhnt und ich war sehr lange dabei und trat dann ganz, ganz langsam in den Hintergrund (und bespaßte freudig andere Kinder).
Allerdings habe ich auch den Luxus, dass kein Arbeitgeber auf meine Rückkehr wartet oder die finanzielle Lage eine rasche Rückkehr in den Arbeitsmakt erzwingt. So konnte und kann ich meinem Sohn die Zeit geben, die er brauchte und braucht (er geht derzeit nur 2 Stunden, mehr wäre zuviel für ihn) und dass dieses Zeitlassen sehr am Herzen liegt, habe ich den Erzieherinnen von Anfang an vermittelt (wonach sie sich dann auch gerichtet haben). Ich denke, dass man da vieles im Voraus klären kann, so dass es nicht während der Eingewöhnung selbst zum Konflikt kommt.