Na, dafür eignet sich in der Realität das "Stop" Eigentlich hält Krümel zumindest immer kurz inne. Bzw wenn man Erschrecken zeigt. Oder man hält die Hand auf den Stift oder legt die flache Hand aufs Buch, dort, wo gerade gemalt wird. Das wäre doch erstmal eine deeskalierende Maßnahme, um das Buch zu retten. Ich weiß zwar, was du meinst, aber man muss das Buch gar nicht so entreissen, quasi.
Und dann man loslegen mit Beobachten, Gefühl und Bedürfnis äußern, und Lösung anbieten.
Wobei man Gfk ja auch nicht immer 1:1 umsetzen sollte und kann. Aber es geht ja auch im Ansatz. Da GfK Bitten ja bspw implizieren, dass der Gegenüber die Bitte auch ablehnen darf, würde ich mein Bedürfnis, dass Buch in Ruhe zu lassen, sicher nicht in einer GfK Bitte formulieren.
Sehr effektiv, damit sich jedoch keine Gegenwehr erhebt, bzw Groll ensteht, sind dann aber dennoch noch Ich-Botschaften.
Ja, darüber hatte ich mir auch nach dem Schreiben Gedanken gemacht, bzw. während des Schreibens hatte ich das Bild vor Augen, dass man erst mit dem Ergebnis konfrontiert wird.
Tatsächlich wird aber auch dieser Aspekt von Marshall Rosenberg (der Vater von vier Kindern ist) behandelt. Er spricht dabei von 'beschützender Anwendung von Macht'. Ich zitiere: "Das korrigierende Eingreifen hat daher einen bildenden Charakter und keinen strafenden. Zu diesen Unwissenheiten gehören a) ein Mangel an Bewußtheit über die Konsequenzen unserer Handlungen, b) Unwissen darüber, wie wir unsere Bedürfnisse zufriedenstellen können, ohne andere dabei zu verletzen..."
Dasn man zuerst einmal den Gegenstand (auf möglichst sanfte Weise) davor bewahrt, zerstört oder unbrauchbar gemacht zu werden, ist somit kein Widerspruch zur GfK. Danach käme der Schritt mit dem Innehalten und dem Herausfinden, welche eigene Bedürfnisse die Handlung verletzt hat und welche Bedürfnisse mit der Handlung erfüllt werden sollten.
Auch das Bestehen auf das Tragen eines Sonnenhuts ist ein Beispiel der Anwendung von beschützender Macht und so sah ich es auch, als ich meinen Sohn gerade noch im Arm hielt, obwohl er 'Aufstehen' sagte (was mir schwer fiel, weil es mir wichtig ist, ihm zu zeigen, dass ich seine Wünsche respektiere), weil mir klar war, dass ihm die Konsequenzen nicht bewusst sind, wenn er sein (offensichtliches) Bedürfnis nach Ruhe ignoriert. (er ist keine 5 Minuten später eingeschlafen)