Du hast ja schon viele wirklich gute Antworten erhalten, ich will daher nur noch kurz bekräftigen: Du machst nichts falsch! Im ersten Jahr sind viele Kinder bezüglich des Schlafens wirklich speziell.
Mein Sohn schlief nur in der Federwiege ein - die musste allerdings ständig bewegt werden - er wachte auch alle 40 Minuten auf. Das zog sich ewig hin... Erst mit 10 Monaten war er zumindest so weit, auch im Bett einzuschlafen - aber auch wirklich erst dann. Das kam dann einfach von einem Tag auf den anderen - es war wie ein Entwicklungsschritt. Da musste er auch noch gewiegt werden. Aber auch das war irgendwann unnötig...
Das, was einen am meisten fertig macht ist der Gedanke, dass man irgendwas blödes angewöhnt hat und es nie wieder los wird. Aber das ist Quatsch - dur erfüllst einfach das Bedürfnis des Kindes.
Und versprochen - es wird NICHT ewig dauern - irgendwann wird es besser. Und selbst wenn es das nicht wird - das Kind ist dann älter, so dass man sanft umgewöhnen kann - dafür ist es jetzt m. E. einfach noch zu klein.
Du hast den größten Teil geschafft, Dein Kind wird Dich nie wieder so fordern, wie jetzt und es wird bald Abende geben, die ihr einfach zu zweit wieder genießen werdet. Ganz sicher. Es ist nur eine Phase und wenn Du in einem Jahr zurück blickst, wirst Du staunen, wie kurz Dir das Ganze vorkam.
Ich klinke mich trotz der vielen kompetenten Antworten auch noch kurz ein, weil ich die Diskussion so spannend finde - und gerade wegen grässlicher Stillen-im-Liegen-Rückenschmerzen nicht mehr schlafen kann .
Wie einige schon geschrieben haben, ist, denke ich, der Vergleich mit anderen das Schlimmste. Zumal andere Mütter ja sehr gerne die wirklich mühsamen Seiten ihrer Kinder verschweigen.
Meine Tochter ist zwar nicht ganz so fordernd wie dein Sohn, aber die erste Zeit ging es stark in die Richtung. Im Nachhinein hätte ich mir die Einstellung gewünscht: "Ich wende meine Tricks an, wenn es nützt, ist gut, wenn nicht, wird es irgendwann besser."
Lustigerweise hat mich darin der Vergleich mit einer Freundin, der mich zuerst so verunsichert hat, darin bestärkt: Unsere Töchter sind praktisch gleich alt, ihre wurde mit geplantem Kaiserschnitt geholt, wird nicht gestillt, da meine Freundin nach drei Monaten wieder hundert Prozent arbeiten ging, schläft nicht im Elternzimmer, meine Freundin leidet zudem an einer psychischen Krankheit - und das Mädchen war so etwas von unkompliziert, weinte kaum, lag zufrieden im Kinderwagen, beruhigte sich schnell mit Nuggi. Und dann meine Tochter: zwar Notkaiserschnitt, aber sonst "ideale" Voraussetzungen wie Stillen nach Bedarf, ich immer da, nachts in meinem Bett oder gleich daneben, viel Tragen, teilweise windelfrei - und auf so viel Weinen, Unruhe die ersten drei Monate war ich gar nicht vorbereitet, Kinderwagen ging gar nicht, Autofahren auch nicht, Nuggi fand sie sowieso daneben, essen konnten mein Mann und ich nur in Schichten, sie wollte stundenlang nicht einschlafen etc. Und was mich die Verwandtschaft gestresst hat mit guten Ratschlägen... Das ging bis zu "schreienlassen ist gut für die Lungen" - hallo? Dann war es plötzlich auf einen Schlag besser - und ich hatte keine Ahnung, wieso! Gleichzeitig ging es plötzlich bei meiner Freundin ein bisschen weniger rund - auch ohne Grund. Da habe ich erst gemerkt, dass unsere Kinder wohl einfach so sind, wie sie sind, und wie demotivierend das Vergleichen wirklich ist.
Jetzt ist meine Tochter plötzlich seit etwa einem Monat verhältnismässig unkompliziert und dazu habe ich herzlich wenig beigetragen! Also, wie gesagt, so nahrhaft wie es bei dir noch ist, war es bei mir nicht, aber das Gefühl, alles zu tun und im Vergleich zu anderen keinen Effekt zu sehen, habe ich gleich wiedererkannt. Ich finde, ihr macht wirklich das Beste aus eurer Situation, und drücke die Daumen, dass es möglichst bald anders wird!
Vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte. Die kann ich gerade gut gebrauchen. Seit zwei Tagen ist hier noch mehr der Wurm drin als sonst ... Ich habe das Buch mit den Wachstumsschüben nicht, aber kann es sein, dass in der 33. Woche auch was passiert? Ich fühle mich in die Anfangszeit zurück versetzt. Duschen geht gar nicht mehr, da wird neben der Wanne nur geweint. Er schläft am Abend eine Stunde, ist dann plötzlich hell wach und schläft er gegen 24 oder 1 Uhr wieder ein. Dann wacht er nach ein bis zwei Stubden schreiend wieder auf. Und heute Früh beim wickeln und anziehen ein einziges getrete und Geschrei. Da bin ich auch noch in Tränen ausgebrochen, weil ich einfach so fertig war. Der arme Kerl, er wusste gar nicht was los war. Er ist total nörgelig...
Jetzt nochmal zu Euren Beiträgen : Ja,ich denke, dass es schon auch mit unserem Start zusammen hängt. Ist aber reine Küchentisch Psychologie meinerseits Nach 16 Stunden Kreißsaal ging nichts mehr, und alles was wir nicht wollten passierte dann: PDA, Kaiserschnitt, ich auf Intensivstation und einen Tag nach der Geburt kam der kleine Mann in die Kinderklinik. Ich habe einfach vermutet, dass dadurch Verlassensängste entstanden sind. ... Zur Osteopathin sind wir direkt, weil die kleinen Menschlein ja gar nicht auf einen Kaiserschnitt vorbereitet sind. Alles ist eigentlich auf Druck aufgebaut, und plötzlich dieser enorme Zug. Da wollten wir die Wirbelsäule untersuchen lassen.
Ja, das ist wirklich oft das schlimmste, dass man denkt man habe sich die Probleme selbst geschaffen. Es tut so gut zu hören, dass es noch mehr Mütter mit solchen Problemen gibt! Ich Danke Euch ganz herzlich!
unsere Tochter ist jetzt ein Jahr alt und schläft auch nicht ohne uns (bzw. ohne meine Frau, ich bin da ja nicht wirklich relevant). Bei Uns hat es sich so eingespielt, dass wir in aller Regel gegen 19:00 Uhr alle im Bett liegen und dann wird noch eine Stunde lang gestillt, gekuschelt, gestillt, auf Papi rumgehangen, gestillt ... Und irgendwann geschlafen. Für eine Stunde, dann wird wieder gestillt. Insgesamt dann mit mal kürzeren mal längeren Schlafphasen über die Nacht bis ca. 6:00 Uhr zeitweise noch 3-4 x angelegt. Zum Glück hat es sich in den letzten Monten langsam so eingependelt. Davor war an ablegen nicht zu denken. Tuch, Bondolino & Bauch. Immer am Körper. Tagsüber war es ähnlich. Dass ging ziemlich lange so. Autofahren geht bis heute nur sehr bedingt und auch nur für kurze Fahrten. Ich hab leider keine Tips für Dich, nur mein Mitgefühl und, dass ich glaube, dass es sich mit der Zeit gibt.
Ich möchte nur kurz berichten, dass wir nun endlich jemanden gefunden haben der uns weiter helfen kann. Ich bin auf eine Ergotherapeutin gestoßen, die auch mit Babys arbeitet. Wir haben uns erst zweimal gesehen, aber vieles erklärt sich jetzt schon,und ich habe endlich Hoffnung, dass sich nun einiges ändern kann und wird. Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier einfach einen Link setzen darf?! Wer genauere Informationen möchte, kann mich gerne anschreiben.
Hallo Carmen, ich habe gerade den interessanten Thread gelesen und da ja schon wieder Zeit vergangen ist, wollte ich mal nachhören, ob du vielleicht mal berichten möchtest, wie es euch zwischenzeitlich ergangen ist und wie es euch, dem Kleinen und dem Schaukelstuhl geht Ich hoffe doch sehr, dass die Ergotherapeutin euch wirklich hat helfen können? Liebe Grüße, Simone
Liebe Simone! Wie nett,dass Du nachfragst. Ja,die Ergo könnte uns ein gutes Stück weiterhelfen, aber so richtig gut ist es leider noch nicht. Den Schaukelstuhl sind wir gottseidank los geworden. Danach habe ich zuerst unendlich viele Kilometer am Tag abgerissen, damit unser Schatz im Tragetuch schlafen konnte. Fand ich ehrlich gesagt keinen so guten Tausch ,aber die Ergo meinte der Reiz des Schaukelns sei nicht so gut zu verarbeiten, und deshalb der Schlaf auch nicht so tief. Also bin ich gelaufen, und mache das immer noch zwischendurch. Teilweise klappt jetzt auch das einschlafen im Bett (mit stillen) und teilweise mit "Nahkampf" wenn der junge Mann ganz wuselig ist - das finde ich sehr Kräftezehrend. An ein Aufstehen wenn er eingeschlafen ist, ist immer noch nicht zu denken , er ist 5 Minuten später wach ... Was aber ganz, ganz schrecklich ist,sind Szenen wie gestern Abend, da wird er wach und ist völlig aufgelöst und kaum zu beruhigen. Ich würde fast sagen er ist panisch. Hat das schon jemand erlebt? Irgendwann schläft er dann wieder ein wenn ich ihn rumtrage,und danach ist es so als sie nichts gewesen. Länger als zwei Stunden am Stück schläft er nicht. ... Ich hoffe, dass sich noch einiges verändert. Liebe Grüße, Carmen
Liebe Carmen, danke dass du geantwortet hast. Immerhin seid ihr den Schaukelstuhl los und Laufen und Tragen ist ja gut für die Figur Nein im Ernst, es ist natürlich nur ein minimaler Fortschritt, aber immerhin seid ihr so nicht unbedingt auf einen Ort festgelegt und du könntest ihn zur Not auch mal woanders bzw. unterwegs in den Schlaf tragen. Wuseliges anstrengendes Einschlafen hatten wir hier auch eine Zeit lang, meist aber tagsüber (an der Brust). Er hat gezappelt, gehauen, gekribelt etc. und dann war von einem Moment auf den anderen Schluss und er hat geschlafen. Fand ich auch sehr nervig, war aber nur eine Phase Zu dem panischen Wachwerden fallen mir eigentlich nur Zähne ein. Wieviele hat er denn schon oder ist er gerade dran am "arbeiten"? Unser Kleiner macht seit ein paar Wochen die Backen- und Eckzähne und da wird er auch ab und zu schreiend wach. War bei den Schneidezähnen so nie ein Problem. Er scheint dann wirklich Schmerzen zu haben. Könnte es dan sein? Oder er träumt (schlecht)? Wird er so panisch nur wach, wenn du ihn alleine liegen lässt oder auch, wenn sich an der Einschlafsituation nichts geändert hat und er immer noch auf/an/neben dir liegt? Dass ihr nicht aufstehen könnt, sondern bei ihm liegen bleiben müsst ist natürlich auch nervig, vor allem auch für eure Paarbeziehung. War bei uns eine zeitlang so, aber ich vermag mir nicht vorzustellen, wie zehrend es ist, wenn das Standard ist Wie geräuschempfindlich ist er denn beim Schlafen? Vielleicht könnten du und dein Mann einfach beide bei ihm im Bett liegen und euch da unterhalten und einfach etwas gemeinsame Zeit verbringen? Wie schon eine meiner Vorrednerinnen geschrieben hat: mit der Situation abfinden und das Beste draus machen. Einfach Handy, Tablet, Buch, Hörbuch und Kopfhörer etc. mit ins Bett nehmen und wenn er schläft, bei ihm bleiben und den Feierabend neben ihm genießen. Die Zeit geht vorbei, auch wenn ihr euch das momentan nicht vorstellen könnt. Irgendwann werdet ihr euch an die Zeit des Kuschelns oder Körperkontakt zurück sehnen, dann wird Händchenhalten schon "uncool" sein Versuche einfach zu genießen, dass er schläft. Beobachte ihn, hör seinen Atemzügen zu, sei einfach glücklich, dass er da ist. Denn ich bin sicher, du würdest nicht mehr mit der Zeit vor seiner Geburt tauschen wollen, egal wie anstrengend es ist. Ich wünsche dir alle Kraft! Es wird besser!
Da fällt mir noch etwas ein: habt ihr euch vielleicht schon mal mit dem Thema Hochsensibilität auseinander gesetzt? In einem Artikel auf t-online. de steht dazu z. B. u. A. Folgendes: "Hochsensible Babys registrieren alles und regen sich dann über die einzige ihnen zur Verfügung stehende Art ab: sie schreien. Besonders auffällig ist, dass sich diese Säuglinge keinesfalls einfach so ablegen lassen und dass sie Tag und Nacht intensive Nähe einfordern und schlecht schlafen. Vor allem dann, wenn der Tagesablauf nicht immer gleich strukturiert ist."...
ZitatWas aber ganz, ganz schrecklich ist,sind Szenen wie gestern Abend, da wird er wach und ist völlig aufgelöst und kaum zu beruhigen. Ich würde fast sagen er ist panisch. Hat das schon jemand erlebt? Irgendwann schläft er dann wieder ein wenn ich ihn rumtrage,und danach ist es so als sie nichts gewesen.
Hallo Carmen, das hört sich sehr nach Nachtschreck an. Das hatten unser Kleiner auch ein paar Mal, und ich fand es ganz fürchterlich. Google da mal nach, vielleicht passt das.