Erst mal danke für eure tollen Berichte, sie haben mir schon soo oft weiter geholfen und das Leben meiner Kinder bestimmt um einiges verbessert.
Ich hab zwei Kinder, der große ist mit 1,5 Jahren in die Krippe gekommen und geht jetzt mit 3,5 Jahren in den Kindergarten.
Der kleine ist jetzt etwas über 10 Monate und ich wollte ihn jetzt im November in die Krippe eingewöhnen. Am 4. Tag sollte die erste Trennung stattfinden. Ich hab mich verabschiedet und bin zügig gegangen. (Mir fällt es schwer, aber ich denke, dass ich damit recht gut zurecht gekommen bin). Nach einer Minute wurde ich reingerufen und mir wurde mein blasses, schlaffes Baby übergeben. Er hat diese Affektkrämpfe seit er 6 Wochen ist und das mal weniger, mal mehr. Er hat das, nach Schmerzreiz oder auch wenn er sehr müde ist und ich zum beispiel beim Abendessen den Raum verlasse, das kommt aber sehr selten vor. Ich kann ihn momentan Problemlos beim Papa lassen, aber es hat sich noch nicht ergeben, dass er wo anders bleibt.
Eigentlich sollte heute ein Elterngespräch stattfinden. Aber eine Erzieherin war krank. (Er wird von der Kinderpflegerin eingewöhnt) Es soll geklärt werden wie und ob es weiter geht. Die Eingewöhnung wurde erst mal abgebrochen, ich war jetzt immer dort wie in einer Spielgruppe.
Könnt ihr mir was empfehlen? Wie würdet ihr handeln? Weiter eingewöhnen? Später nochmal versuchen? Pausieren, oder weiter Krabbelgruppe spielen (aber dann gewöhnt er sich dran dass ich dabei bin). Kann man ihn überhaupt eingewöhnen? Abgesehen von meiner Arbeit/Geld, was alles irgendwie zu regeln gilt mach ich mir echt sorgen.
wollte nur mal Hallo sagen, da ich auch ein Kind mit Affektkrämpfen habe (seit sie 1 Jahr alt ist) und ich bislang noch nie jemand getroffen habe, dessen Kind das auch hat. Meine Maus hat die Krämpfe auch immer Phasenweise, also manchmal wochenlang gar nicht und dann wieder 4 - 5 mal die Woche. Die Auslöser haben sich jedoch im Laufe der Zeit sehr verändert. Anfangs, also mit 1 Jahr reichte schon ein Nein, später bekam sie sie hauptsächlich bei Schmerzen/Müdigkeit und inzwischen auch immer wieder im Zusammenhang mit anderen Kindern, also wenn ihr ein anderes Kind etwas wegnehmen will oder ihr körperlich zu Nahe kommt. Ich habe das Glück, dass ich die 3 Jahre Elternzeit zuhause bleiben kann (dafür nehmen wir finanzielle Einschränkungen in Kauf und brauchen Erspartes auf). Aber mit 3 Jahren soll sie dann doch in einen Kindergarten und ich bin schon gespannt wie das klappen soll. Ein "Vorteil" bei uns: Sie bekommt die Anfälle (bislang) nur wenn ICH dabei bin. Ich habe also die leise Hoffnung, dass sie im Kindergarten nicht auftreten werden. Aber die Gefahr bleibt natürlich.
Wie ist das bei euch? Bekommt er die Anfälle auch beim Papa wenn Du nicht dabei bist? Und wenn nicht, wäre es möglich, den Papa die Eingewöhnung machen zu lassen? Ansonsten würde ich - aufgrund der Erfahrung mit meiner Maus - die Eingewöhnung zwar weiterversuchen, aber (wenn möglich) sehr sanft laufen lassen. Also LANGE dabeibleiben und Sicherheit vermitteln. Erst wenn der Kleine wirklich an die Erzieherin gebunden ist würde ich weitere Trennungsversuche wagen. 4 Tage ist da meiner Meinung nach WESENTLICH zu kurz. Kann hier nur auf die Erfahrung mit Oma zurückblicken (die meine Maus nur alle paar Wochen mal sieht). Aber Oma ist inzwischen der Renner und sie bleibt ohne irgendwelche Probleme bei ihr und ich kann gehen. Hab sie aber auch nie gegen ihren Willen alleine bei ihr gelassen und frage auch heute noch vorher, ob es ok ist wenn ich gehe. Wenn Dein Sohn die Erzieherin aber täglich sieht, sollte das wohl wesentlich schneller gehen. Meine Maus ist übrigens inzwischen 26 Monate alt.
Das tut gut nicht alleine zu sein. Er hat das bei uns meistens nach einem starken Schmerzreiz. Auch bei Papa und auch beim großen Bruder, beim spielen. Er brüllt sich auch nicht da hin, sondern setzt an, als ob er gleich brüllen würde und biegt vorher ab zum blau anlaufen und krampfen. Das schaut furchtbar aus und er atmet auch kurz nicht. Die Erzieherin war total geschockt als er es da gemacht hat. Ich glaub auch nicht das er es gezielt macht. Klar fehlt es noch an vertrauen zu seiner Bezugsperson. Das baut sich ja auch erst auf.
Ja, kenn ich sehr gut. Beim ersten Mal war bei uns Notarzt, Krankenwagen + Hubschrauber vor Ort.. und es ist auch heute noch jedesmal ein banges Warten bis ENDLICH die Atmung wieder einsetzt. Und gezielt einsetzen kann man das meiner Meinung nach überhaupt nicht... es ist ja ein Verkrampfen der Stimmritze, so dass sie nicht mehr Atmen können. Das kann man nicht bewußt herbeiführen. Da meine Maus ja inzwischen schon älter ist, bekommt sie das Ganze auch meiner Meinung nach schon besser mit. Sie kämpft inzwischen immer richtig, wenn sie so einen Krampf hat, kickt mit den Füssen und WILL unbedingt atmen. Es kommt auch immer öfter vor, dass sie es eben in letzter Sekunde doch noch schafft. Ich hoffe echt, dass sie das selbst immer besser in den Griff kriegt.
Ich kann also gut nachfühlen wie es Dir geht.. ich lebe damit jetzt auch schon seit über einem Jahr... und viele Dinge laufen bei uns daher auch anders. Es gehen halt viele Sachen nicht, die bei anderen Kinder total normal wären. Auch wenn es immer heißt, man soll die Kinder so normal wie möglich aufwachsen lassen.. manches geht halt einfach nicht und meine Kleine braucht für alles Neue länger und braucht mehr Verständnis und Zeit. Verstehen können das Außenstehende nicht immer.. und das macht es dann erst recht schwierig.
Wenn man drüber liest, dann klingt es so als würde der Affektkampf die Königshauses der Trotzanfälle sein. Aber wie gesagt, er macht es seit den er 6 Wochen ist und ohne zu trotzen. Ich denke dass für ihn die Trennung nur echt schlimm war. Wenn er jedesmal krampft wenn ich geh, dann geht das nicht. Er ist danach ja auch total fertig. Ein krippenaltag wäre nicht denkbar. Ich bin mal gespannt wie die Krippe da sieht und wie sie weiter machen wollen...
Auch ein Trotzanfall wird ja nicht bewußt herbeigeführt. Die Kinder sind dem Trotzanfall genauso ausgeliefert wie unsere Kinder dem Affektkrampf. Ehrlich gesagt bin ich inzwischen immer froh, wenn unsere mal einen normalen "Trotzanfall" hat und ich sie dabei begleiten kann.... anstatt ein blaues schlaffes Kind im Arm zu halten und zu warten bis es wieder zu atmen anfängt. Und nach einem Affektkrampf schreit sie solange bis sie einschläft. Wenn sie erst kurz vorher geschlafen hatte, dann kann das auch mal 2 - 3 Stunden dauern. Horror. Ein normaler Trotzanfall ist da für mich ein Spaziergang dagegen.
Ich weiß ja nicht, ob es möglich ist, aber ich würde trotzdem mal versuchen, den Papa die Eingewöhnung machen zu lassen. Vielleicht reagiert er da nicht so heftig. Ein Versuch wäre es wert. Auf jeden Fall müßt ihr mit den Erziehern sprechen, wenn ihr mit der Eingewöhnung weitermachen wollt. Sie müssen verstehen was ein Affektkrampf ist und wie sie reagieren sollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damit Erfahrung haben. Die Frage ist ja, ob sie aufgrund dessen die Eingewöhnung nicht komplett ablehnen. Muß schon ein saudummes Gefühl sein, wenn man ein fremdes Kind im Arm hat und Angst hat, dass es jetzt stirbt. Insofern könnte ich das sogar nachvollziehen.
Ich drück euch auf jeden Fall mal die Daumen, dass ihr einen Weg findet, der allen gerecht wird.
Na dann bin ich mal gespannt was auf uns zu kommt wenn er mal im Trotzalter ist... Ich war heute beim Elterngespräch. Wir werden bei der anderen Erzieherin eingewöhnen, die erste hat erst zwei Monate Berufserfahrung und strahlt vielleicht nicht genug Sicherheit aus. Ich werde jetzt noch eineinhalb Wochen mit rein gehen und dann versuchen wir die Trennung noch einmal. Und dann werden wir weiter sehen. Wenn das dann nicht klappt probier ich es vielleicht im April oder im September nochmal.
Ein Aspekt war noch, dass sie wahrscheinlich jedes mal den Notarzt rufen müssen wenn er krampft und ich nicht da bin. Das wäre für keinen schön.
Da denkt man, dass beim zweiten alles nochmal leichter wird, und dann sowas...
Ich habe zwar selbst keine Erfahrung damit, eine Freundin von mir hat jedoch eine Tochter mit diesem Problem und musste es mit acht Monaten in die Kita geben.
Sie haben es im ganz normalen Tempo gemacht (was allerdings viel langsamer war als bei dir), sehr problemlos. Die Erzieher waren informiert, was sie bei einem Krampf beachten sollten, wichtig war halt, dass der Affektkrampf nicht gefährlich werden konnte, z.B. durfte es zunächst keine Sachen zum Essen geben, die leicht eingatmet werden konnten, für den Fall der Fälle. Die "Spielregeln" für die Kita konnte meine Freundin selbst aufstellen, sie hatte zum Beispiel beim Essen diese Angst, weil ihre Tochter häufig, wenn sie sich verschluckte und in eine Aufregung darüber geriet, einen Affektkrampf erlitt.
Der Kleine wird nach dem Berliner Modell eingewöhnt. Am vierten Tag ist also der erste Trennungsversuch. Was bedeutet denn "viel langsamer"?
Meine Betreuerinen waren auch informiert, allerdings konnte ich nicht damit rechnen, dass er das gleich beim ersten Trennungsversuch so macht. Und Vorbereitung ist das eine, wirklich ein schlaffes blau angelaufenes Baby im Arm zu halten nochmal was ganz anderes...
VOn der Erzieherseite her: Ja, das war bestimmt sehr schlimm für die betreffende Erzieherin. Auch wenn man vorgewarnt ist - was es genau bedeutet weiß man nicht. Bevor ich hier anfing zu lesen wusste ich nicht mal, dass es das gibt...Ist nicht Bestandteil der Ausbildung, was kleine Kinder so haben können.
Und es schockt erstmal (ich habe den ersten Epilepsiekrampf eines Kindes mitangesehen - vergesse ich niemals mehr). Dass der Notarzt gerufen werden muss, ist leider wirklich so. Der Kindergarten muss sich absichern, falls doch was passiert.
Das Berliner Modell ist meist Mittel der Wahl. Wird fast überall angewendet. Meist klappt es auch gut. Ich habe allerdings auch schon eine Eingewöhnung über Wochen gezogen, einfach weil es sich für alle besser anfühlte.
EInen Rat habe ich also nicht. Höchstens: Immer mal wieder mit den Erziehern drüber sprechen, was dieser Krampf ist und was ihn auslöst, vielleicht auch erzählen, wie du dich fühltest. Und ganz klare Anweiseungen an ALLE aus dem Team. Denn wenn dein Kind eingewöhnt ist, wird nicht immer die Bezugserzieherin dasein sondern auch mal "ganz fremde". Ich wünsch euch alles Gute!!!
Die Auslöser für einen Affektkrampft sind sehr individuell.. und verändern sich im Laufe der Zeit. Man kann also nicht wirklich voraussagen, bei welchen Situationen das Kind einen Anfall haben wird.
Puh, wenn sie jedesmal den Notarzt holen wollen/müssen.. das wird echt kein Spaß. Vorallem weil es jedesmal eine überflüssige Fahrt ist. Damals der Notarzt hat bei meiner gar nichts gemacht, sie nicht mal angeschaut. Bis der Notarzt eintrifft, sind die Kleinen ja schon wieder voll da, atmen und schreien meist lauthals. Da gibts für den Arzt nicht mehr viel zu tun.
So ein Affektkrampf schaut übrigens absolut schrecklich aus. Die Fratze zu der sich das sonst so süße Gesicht meiner Maus verzieht ist wie aus einem Horrorfilm entsprungen. Sowas kann man nie wieder vergessen, wenn man das einmal mitgemacht hat. Und auch wenn jeder einem sagt, dass diese Anfälle harmlos sind.. es dauert EWIG bis sie wieder atmen. Einmal hatten wir einen Anfall und ich wartete bis sie wieder schnauft und konnte nichts feststellen. Es war anders als sonst. Zum Glück hatte ich schon etwas Erfahrung. Ich lief mit ihr schnell zu einem Kiosk und schrie dass ich Wasser brauchte.. und kippte ihr die ganze Ladung ins Gesicht. Erst da schnaufte sie wieder. Die Leute um mich rum, waren alle ziemlich blaß geworden.
Ich kann das echt nicht vorraussagen. Ich würde NIEMALS mein krampfendes Kind jemanden anders überlassen. Also wenn ich weis dass er es tut dann ist er bei mir, ich ertrage es nicht mal wenn mein Mann den Krampf mit ihm durchsteht. Arg. Jedesmal den Notarzt rufen, klar, das würde ich auch an deren Stelle. Aber das möchte ich auch für meinen Kleinen nicht. Ist ja noch mal schlimmer...
Entschuldige, ich war etwas vage, ich weiss es aber, ehrlich gesagt, nicht mehr genau. So wie ich meine Freundin verstanden habe, gewöhnt ihre Kita auch ganz normal nach Berliner Modell ein, sie hat aber dazu vorsichtshalber sehr viel mehr Zeit eingeplant als bei ihrer älteren Tochter. Was ich einfach als Mutmacher sagen wollte: Bei ihr ging es gut!
Der nächste Trennungsversuch wird in eineinhalb Wochen sein. Dann werde ich sehen. Wenn er gleich wieder krampft dann werde ich das Stoppen. Weil dann war ich über drei Wochen dabei. Ich befürchte dass er sich sonst dran gewöhnt und die Trennung nochmal schwerer wird.
Die Betreuer meinten es ist immer eine 50/50 Chance. Lange dabei bleiben: entweder er braucht das, oder er gewöhnt sich dran. Eine bestimmte Monatezahl warten: muss es nicht besser machen, wäre aber möglich.
Zunächst einmal mein Mitgefühl für Deine Situation. Ich (bzw. mein Sohn) hat gerade die Eingewöhnung (und Wiedereingewöhnung) im Kindergarten hinter sich und auch wenn es gut lief, war es doch emotional recht aufreibend. Da ist es kaum vorstellbar, wie es für euch in dieser Situation sein muss.
Was ich mich gerade beschäftigt, ist diese Angst vor der Gewöhnung. Diese Aussage, dass eine zu lange Präsenz der Mutter es für das Kinder hinterher schwieriger machen würde, habe ich die letzten Wochen mehrfach gehört, teilweise von Erzieherinnenseite, teils von anderen Müttern, doch ich muss sagen, dass es mir schwer fällt, sie zu glauben, beziehungsweise, sie nachzuvollenziehen.
Während der letzten Wochen kam es zweimal vor, dass mein 2jähriger Sohn mit einer fast Fremden (seiner Oma, die er erst zweimal zuvor gesehen hat und einmal mit einer Freundin) hier alleine Zuhause gewesen ist, weil ich plötzlich zur Ärztin und ins Krankenhaus musste. Das lief in Anbetracht der Umstände sehr gut. Er fragte ein paar Mal bei mir, blieb aber ansonsten ruhig. Die Vergleichssituation war die, dass ich mit ihm und einer ihm gut bekannten Babysiitterin bei der Frauenärztin war und obwohl er sie gerne mag und es Zuhause gut klappt, dass ich mal schnell ins Arbeitszimmer gehe, weinte er sehr, als ich dann ins Untersuchungszimmer ging.
Das ist ein völlig nachvollziehbares Verhalten, doch mein Punkt ist der, dass ich sonst nie ohne ihn von Zuhause weggehe. Wenn es nicht dort an meine Anwesenheit gewöhnt ist, wo dann? Dennoch war es ein himmelweiter Unterschied zu der Situation in einer fremden Umgebung (trotz vertrauter Begleitperson), eben weil er Zuhause an die Umgebung gewöhnt war (denke ich).
Ebenso lief es eben im Kindergarten. Ich bin insgesamt fast vier Wochen dageblieben und als es zur Trennung kam, lief es unproblematisch. Ich denke, das liegt einfach daran, dass meine Anwesenheit ihm die Ruhe gab, die Menschen, die Umgebung und die Abläufe richtig kennenzulernen und die nötige Sicherheit zu gewinnen, mich gehen lassen zu können. Mag sein, dass es bei jüngeren Kindern irgendwie anders läuft... aber ich verstehe nicht genau, warum es so sein soll.
Falls dazu jemand eine Idee oder einen Erfahrungsbericht hat, wäre ich daran sehr interessiert.
Ansonsten drücke ich Dir, Anja, fest die Daumen, dass der nächste Trennungsversuch weniger dramatisch ablaufen wird.